Verbraucher in ländlichen Gebieten müssen für Strom meist tiefer in die Tasche greifen als Stadtbewohner. Das geht aus Daten des Vergleichsportals Check24 hervor, die am Sonntag veröffentlicht wurden. Im bundesweiten Durchschnitt sei Strom auf dem Land rund zwei Prozent teurer als in Städten.
Den größten Unterschied gibt es laut Check24 in Mecklenburg-Vorpommern. Im Durchschnitt unterschieden sich die Stromkosten zwischen Stadt und Land dort um neun Prozent. Für 4250 Kilowattstunden bezahlten Stadtbewohner durchschnittlich 1260 Euro pro Jahr. Für Landbewohner kostete die selbe Menge Strom im Durchschnitt 117 Euro mehr. Vergleichsweise hoch seien die Unterschiede auch in Schleswig-Holstein und im Saarland.
Ein möglicher Grund für die Preisunterschiede sind nach Angaben des Vergleichsportals die Netznutzungsentgelte. Diese werden erhoben, um Erhalt, Qualität, Sicherheit und den Ausbau des Stromnetzes zu gewährleisten. Sie machen rund ein Viertel des Strompreises aus. „In ländlichen Regionen werden die Netznutzungsentgelte aufgrund der geringeren Einwohnerdichte auf weniger Schultern verteilt“, erklärte Lasse Schmid, Geschäftsführer Energie bei Check24.
„Außerdem werden Investitionen in die Energiewende vor allem auf dem Land getätigt. Die Kosten dafür legen die Betreiber des örtlichen Verteilnetzes anteilig auf die Stromkunden um“, führte Schmid aus. Einzig in Hessen und Thüringen profitierten Landbewohner von leicht günstigeren Preisen im Vergleich zu Stadtbewohnern.