Von Intrigen, Lügen und Familienfehden – Über Trump wurden schon viele unschmeichelhafte Bücher geschrieben

Donald Trump - Bild: AFP via glomex
Donald Trump - Bild: AFP via glomex

Mit dem Enthüllungsbuch der Nichte von Donald Trump kommt erneut ein wenig schmeichelhaftes Werk über den US-Präsidenten in den Handel. Über den Republikaner sind schon eine Reihe von Bestsellern geschrieben worden, die für mächtig Schlagzeilen sorgten. Eine Auswahl:

Michael Wolff: „Feuer und Zorn: Im Weißen Haus von Donald Trump“ (2018)

Ein Jahr nach Trumps Amtsantritt schlägt „Feuer und Zorn“ im Januar 2018 ein wie eine Bombe. Der Journalist und Bestsellerautor Wolff berichtet genüsslich über Chaos und Intrigen im Weißen Haus und einen Präsidenten, der von seinen eigenen Mitarbeitern als „Trottel“ verhöhnt wird. 

Wolff, der sich für seine Recherchen recht frei im Weißen Haus bewegen durfte, zitiert zahlreiche wichtige Trump-Mitarbeiter, die Zweifel an dessen Befähigung für das Präsidentenamt äußern. Eine der Hauptquellen für das Buch ist Trumps rechtspopulistischer Ex-Chefstratege Steve Bannon, der im Sommer 2017 im Streit das Weiße Haus verlassen hatte.

James Comey: „Größer als das Amt: Auf der Suche nach der Wahrheit – Der Ex-FBI-Direktor klagt an“ (2018)

In seinem Buch beschreibt der frühere Chef der Bundespolizei FBI Trump als Mann ohne moralischen Kompass und notorischen Lügner, der das Land im Stil eines Mafiabosses führt. Treffen mit Trump hätten ihn an seine „frühere Karriere als Strafverfolger gegen die Mafia“ erinnert. „Dieser Präsident ist skrupellos und nicht an die Wahrheit und institutionelle Werte gebunden.“

Der Präsident hatte Comey im Mai 2017 gefeuert, als das FBI zu Kontakten zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland ermittelte. Die Entlassung sorgte für ein politisches Erdbeben in Washington – und führte letztlich zur Ernennung von Russland-Sonderermittler Robert Mueller.

Anonymus: „Warnung aus dem Weißen Haus: Ein hochrangiger Trump-Mitarbeiter packt aus“ (2019)

Im September 2018 sorgt die „New York Times“ mit einem Beitrag eines anonymen Regierungsmitarbeiters für Aufsehen, der sich schockiert über Trumps Amtsausübung äußert – und schildert, wie er selbst und andere Mitarbeiter versuchen, die „schlimmsten“ Auswüchse zu verhindern. Ein Jahr später legt der Autor mit „Warnung aus dem Weißen Haus“ nach. Das Buch beschreibt Trump als zutiefst unmoralisch, schildert ausführlich Missstände im Weißen Haus und schließt mit dem Aufruf, Trump im November 2020 aus dem Amt zu wählen.

John Bolton: „The Room Where it Happened“ (2020)

Im Juni 2020 kommt das mit Spannung erwartete Enthüllungsbuch von Trumps früherem Nationalen Sicherheitsberater John Bolton in den Handel. In „The Room Where It Happened“ (deutsch etwa: „Der Raum, in dem es geschah“) bestätigt Bolton, dass der Präsident die Ukraine zu Ermittlungen gegen seinen demokratischen Rivalen Joe Biden drängte – ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump in der Affäre war im Februar gescheitert. Bolton schreibt zudem, dass der Präsident China um Wahlkampfhilfe gebeten habe.

Allgemein beschreibt Bolton Trump als korrupt, inkompetent und ahnungslos. So soll der Präsident einmal gefragt haben, ob Finnland zu Russland gehöre – und nicht gewusst haben, dass Großbritannien Atomwaffen besitzt.

Mary Trump: „Too Much and Never Enough“ (2020)

Jetzt meldet sich auch ein Familienmitglied zu Wort: In „Too Much and Never Enough“ beschreibt Trumps Nichte Mary ihren Onkel als verlogenen und kaltherzigen Narzissten. Für den Präsidenten sei „Schummeln ein Lebensstil“, schreibt die Tochter von Trumps verstorbenem älteren Bruder Fred Trump Jr. in dem Buch, dessen vollständiger Titel übersetzt bedeutet: „Zu viel und nie genug: Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt erschuf“.

In dem Buch geht die Psychologin ausführlich auf die komplizierte Familiengeschichte und die dominante Rolle des 1999 verstorbenen Familienpatriarchen Fred Trump ein.

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