„Zeichen setzen“: Trump sagt Nominierungsparteitag in Florida wegen Corona-Pandemie ab

Donald Trump - COMEO/ shutterstock.com

Erneute Kehrtwende von Donald Trump: Nach der Aufforderung zum Tragen von Masken hat der US-Präsident angesichts dramatischer Corona-Fallzahlen nun auch seinen für Ende August geplanten Nominierungsparteitag der Republikaner in Florida abgesagt. Es sei nicht die richtige Zeit, um einen „großen, überfüllten Parteitag“ abzuhalten, sagte Trump am Donnerstag. Die Demokraten hatten bereits Ende Juni beschlossen, ihren Parteitag zur Nominierung des Trump-Herausforderers Joe Biden größtenteils virtuell abzuhalten. 

„Der Zeitpunkt für diese Veranstaltung ist nicht der richtige“, sagte Trump. Er begründete die Absage mit Sicherheitsbedenken: „Ich konnte die Medien hören, wie sie sagen würden: ‚Oh, das ist sehr unsicher'“, sagte der Präsident. Es sei heikel für die Regierung, Großveranstaltungen abzuhalten, während die Bevölkerung zum Abstandhalten aufgerufen werde. Die Regierung wolle mit der Absage „ein Zeichen setzen“. 

Parteiveranstaltungen würden in den kommenden Wochen „in irgendeiner Form online“ stattfinden, sagte Trump. Seine offizielle Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikanischen Partei werde bei einem „kurz gehaltenen Treffen“ der Delegierten in North Carolina erfolgen.

Angesichts seiner schlechten Umfragewerte und der massiven Kritik an seinem Krisenmanagement in der Corona-Pandemie schlug der Präsident zuletzt einen deutlich veränderten Ton an. Am Dienstag forderte er die Menschen auf, zum Schutz vor dem Coronavirus einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Zuvor hatte sich Trump über die Verwendung von Masken lustig gemacht.

Ursprünglich geplant war Trumps offizielle Nominierung zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten beim Parteitag vom 24. bis 27. August in Jacksonville im Bundesstaat Florida. In dem südlichen Bundesstaat steigen die Corona-Zahlen derzeit jedoch stark an. Landesweit wurden in den USA bislang mehr als vier Millionen Infektionsfälle bestätigt. Mehr als 144.000 Menschen starben an den Folgen der Viruserkrankung.

Die Demokratische Partei entschied sich bereits Ende Juni, ihren Nominierungsparteitag für die Präsidentschaftswahl am 3. November in stark reduzierter Form abzuhalten. Die Delegierten sollen lediglich virtuell an der Versammlung vom 17. bis 20. August teilnehmen. Ein direktes Treffen von Biden mit relativ wenigen Parteimitgliedern soll es in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin geben. 

De facto steht die Nominierung Bidens bereits fest. Die beim Parteitag stattfindende Abstimmung über den Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei ist also bloße Formsache. Das Votum soll online stattfinden.

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