Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat die Ausbildungsprämie für kleinere Unternehmen in der Corona-Krise verteidigt. Die Regierung müsse alles tun, um einen „Corona-Jahrgang“ ohne ausreichende Ausbildungsmöglichkeiten zu vermeiden, sagte Heil am Donnerstag im ARD-„Morgenmagazin“. Zu Kritik von unberücksichtigten Großunternehmen sagte der Minister, es sei „nicht die Zeit für ‚Wünsch dir was‘, sondern es geht um gezielte Hilfe“.
Es seien vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die bisher „überproportional ausgebildet haben, und die sind deshalb auch besonders gebeutelt“, sagte Heil weiter.
Im Rahmen des Bundesprogramms „Ausbildungsplätze sichern“ erhalten KMU mit bis zu 249 Beschäftigten eine Prämie von 2000 Euro pro Ausbildungsvertrag, wenn sie ihre Ausbildungsaktivitäten insgesamt aufrechterhalten. KMU, die ihre Ausbildungsleistung sogar erhöhen, erhalten für jeden zusätzlich abgeschlossenen Vertrag einmalig 3000 Euro. Anreize gibt es auch dafür, Azubis von Betrieben zu übernehmen, die wegen der Pandemie insolvent sind. Firmen bekommen dafür je Azubi eine Prämie von 3000 Euro.
Das Hilfsprogramm sei insgesamt differenziert „und ich glaube, es kommt den richtigen Unternehmen zugute“, sagte Heil. „Corona wird irgendwann als Wirtschaftskrise ja auch mal vorbei sein, und dann dürfen wir nicht über Fachkräftemangel jammern. Und deshalb muss jetzt ausgebildet werden.“
Unternehmen die Sozialabgaben für Auszubildende zu erlassen, sei in diesem Zusammenhang allerdings „nicht der richtige Hebel“ – die Versicherungskassen trügen ohnehin schon „unglaubliches“, sagte Heil weiter. Er wandte sich damit gegen Forderungen vor allem von Seiten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).