In den Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien über ihre Beziehungen nach dem Brexit hat es diese Woche keine Fortschritte gegeben. EU-Verhandlungsführer Michel Barnier zeigte sich am Freitag in Brüssel nach einer weiteren Gesprächsrunde mit London „enttäuscht und besorgt“. Die britischen Verhandlungspartner hätten „keinen Willen gezeigt“, auf Forderungen der EU einzugehen.
Großbritannien war am 31. Januar aus der EU ausgetreten. In der Übergangsphase bis Jahresende bleibt das Land noch im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion. Die Verhandlungen insbesondere über ein Handelsabkommen kommen seit Monaten nicht voran.
„Wer diese Woche auf eine Beschleunigung der Verhandlungen gehofft hatte, wurde enttäuscht“, sagte Barnier. Er warnte, es blieben für die Verhandlungen nun nur noch gut zwei Monate. Ein Abkommen müsste bis spätestens Ende Oktober stehen, damit es noch rechtzeitig vor Jahresende durch die Parlamente ratifiziert werden könne.
Beide Seiten hatten am Mittwoch nach einer kurzen Sommerpause ihre Verhandlungen wieder aufgenommen. Bis Donnerstag berieten erneut rund hundert Experten in Brüssel auf beiden Seiten in Arbeitsgruppen über hoch umstrittene Fragen wie künftige Wettbewerbsbedingungen oder Fischereirechte.