„Besorgniserregend“: Weniger als die Hälfte der Deutschen traut sich Rettung im Wasser zu

DLRG - Wasserrettungsstation
DLRG - Wasserrettungsstation

Weniger als die Hälfte der Deutschen traut sich zu, in einer Notsituation im Wasser als Retter einzuspringen. Das ergab eine Civey-Umfrage im Auftrag des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben) vorlag. Danach beantworteten nur knapp 45 Prozent der 2500 Befragten eine entsprechende Frage mit Ja. Rund zwölf Prozent waren unentschieden, und etwa 43 Prozent der Befragten sahen sich nicht in der Lage, im Wasser Hilfe zu leisten.

Unter Männern lag der Anteil derer, die sich eine Rettung zutrauen, bei mehr als 50 Prozent. Bei den Frauen waren es dagegen nur 36,9 Prozent. Unter jungen Menschen glaubt indes eine Mehrheit, helfen zu können. 57,1 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sähen sich der Lage, jemanden im Wasser zu retten, ebenso wie 54,3 Prozent der 30- bis 39-Jährigen. In allen anderen Altersgruppen war es weniger als die Hälfte. Zudem war der Anteil derer, die sich eine Rettung zutrauen, in Westdeutschland etwa höher als in Ostdeutschland.

Das DRK zeigt sich angesichts der Ergebnisse alarmiert. „Das sind besorgniserregende Zahlen“, sagte Andreas Paatz, Bundesleiter der DRK-Wasserwacht, den Funke-Zeitungen. Die Wasserwacht appelliere deshalb „dringend“ an die Bevölkerung, die eigenen Schwimmfähigkeiten zu verbessern und einen Rettungsschwimmkurs zu machen.

Positiv bewertet die Wasserwacht, dass mit rund 81 Prozent die große Mehrheit der Befragten Baderegeln wie „Kein Schwimmen direkt nach dem Essen oder bei Gewitter“ befolgen. Laut Umfrage halten sich dabei Frauen häufiger an die Regeln als Männer, ältere Schwimmer befolgen sie häufiger als jüngere.

Paatz verwies zudem darauf, dass zahlreiche Badeunfälle an Seen, Flüssen und im Meer verhindert werden könnten, wenn die Menschen an bewachten Badestellen ins Wasser gehen würden. 

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