Bisher „kein Gift“ in Nawalnys Blut gefunden

Alexey Navalny - Bild: Navalny.JPG: Alexey Yushenkov / Алексей Юшенковderivative work: César / CC BY-SA
Alexey Navalny - Bild: Navalny.JPG: Alexey Yushenkov / Алексей Юшенковderivative work: César / CC BY-SA

Bei dem in Lebensgefahr schwebenden Kreml-Kritiker Alexej Nawalny haben die Ärzte in Russland nach eigenen Angaben bislang keine Anzeichen einer Vergiftung festgestellt. „Bisher wurde kein Gift im Blut und Urin gefunden“, sagte der stellvertretende Chefarzt des Omsker Krankenhauses, Anatoli Kalinitschenko, am Freitag vor Journalisten. Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch hatte zuvor den Vorwurf erhoben, der Aktivist sei „absichtlich vergiftet“ worden. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Donnerstag eine Behandlung Nawalnys in einem deutschen Krankenhaus angeboten. In der Nacht zu Freitag war ein von Aktivisten organisiertes Flugzeug mit Ärzten an Bord von Deutschland nach Omsk gestartet, das den Kreml-Kritiker nach Berlin bringen soll. Allerdings sollen die Ärzte in dem russischen Krankenhaus laut Jarmysch gesagt haben, dass Nawalny nicht transportfähig sei. „Sein Zustand ist instabil“, erklärte die Sprecherin im Onlinedienst Twitter am Freitag. Sie kritisierte, „das Transportverbot für Alexej ist eine direkte Bedrohung für sein Leben“.

Der russische Oppositionelle liegt seit Donnerstag in einem Krankenhaus im sibirischen Omsk im Koma und muss beatmet werden. Der prominente Anti-Korruptions-Kämpfer und erbitterte Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin hatte auf einem Flug auf dem Rückweg von der sibirischen Stadt Tomsk nach Moskau plötzlich das Bewusstsein verloren. Das Flugzeug musste daraufhin in Omsk notlanden.

Nawalny hat eine Stiftung gegründet, die immer wieder Fälle von Korruption und den dekadenten Lebensstil von Mitgliedern der russischen Elite aufdeckt. Zuletzt befand er sich auf Wahlkampftour durchs Land, um den Sieg regierungsnaher Kandidaten bei Regionalwahlen im September zu verhindern. Er wurde schon mehrfach festgenommen, mehrfach gab es körperliche Attacken gegen ihn.

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