Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat die Berichte über Brände im Amazonas-Gebiet als „Lüge“ bezeichnet. „Tropischer Regenwald kann kein Feuer fangen“, sagte Bolsonaro am Dienstag (Ortszeit). Satellitendaten der brasilianischen Raumfahrtagentur INPE zeigen jedoch eine Zunahme der Waldbrände im brasilianischen Amazonas-Gebiet im Juli um 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 6803.
Nach Angaben von Experten haben die Brände in der Regel keinen natürlichen Ursprung, sondern werden von Menschen gelegt, die illegal Land für Ackerbau und Viehzucht erschließen wollen.
Im vergangenen Jahr zerstörten zwischen Mai und Oktober große Brände Teile des Amazonas-Regenwalds. Schwarzer Rauch war bis ins tausende Kilometer entfernte Sao Paulo zu sehen. Während der diesjährigen Trockenzeit, die gerade beginnt, könnte es noch mehr Brände geben.
Umweltschützer warnen schon länger, dass 2020 das zerstörerischste Jahr für den größten Regenwald der Erde werden könnte. Sie machen dafür direkt die Politik des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro verantwortlich. Bolsonaro hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, das Amazonas-Gebiet stärker wirtschaftlich zu erschließen. Internationale Proteste ließen den rechtsradikalen Präsidenten bisher unbeeindruckt: Er öffnete immer wieder Schutzgebiete für Landwirtschaft und Bergbau.