Die Kritik an den kostenlosen Corona-Tests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten reißt nicht ab. Er habe „ein Gerechtigkeitsproblem damit, dass man in Risikogebiete fährt und dann auch noch den Test vom Staat bezahlt bekommt“, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil in der „Bild“-Sendung „Die richtigen Fragen“. Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) kritisierte die Regelung. Innen-Staatssekretär Günter Krings (CDU) schlug eine Anzeigepflicht vor Reisen in Corona-Risikogebiete vor.
Seit Samstag sind Reisende, die aus Corona-Risikogebieten nach Deutschland zurückkommen, dazu verpflichtet, sich bei der Einreise testen zu lassen. Der Test ist für die Betroffenen bis zu drei Tage nach der Ankunft kostenlos.
Klingbeil sagte zu der Regelung am Sonntagabend, dies sei „noch nicht zu Ende diskutiert“. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet meldete am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“ ebenfalls Änderungsbedarf an. Mittelfristig müssten die Betroffenen die Kosten selbst tragen, sagte er. „Das kann nicht die Allgemeinheit zahlen.“
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte in der „Bild“-Sendung, er halte es „für sehr vertretbar, wenn es die bezahlen, die ganz bewusst diese Reisen in Risikogebiete machen. Man kann auch woanders Urlaub machen.“
Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Krings, regte an, für Reisen in Risikogebieten eine Anzeigepflicht einzuführen. Wer eine solche Reise vorhabe, solle das dem Gesundheitsamt melden, sagte er der „Rheinischen Post“ vom Montag. Dadurch lasse sich hinterher leichter überprüfen, ob der Reisende den obligatorischen Coronavirus-Test bei der Rückkehr nach Deutschland gemacht und gegebenenfalls die Quarantäne eingehalten habe.
Der CDU-Wirtschaftsrat hatte zuvor gefordert, Reisen in Risikogebiete zu verbieten. Dies lehnte Krings jedoch als zu weitgehend ab.