Bund Deutscher Karneval wehrt sich gegen Absage der Session

Symbolbild: Karneval
Symbolbild: Karneval

Der Präsident des Bunds Deutscher Karneval (BDK), Klaus-Ludwig Fess, hat sich gegen eine Komplettabsage der kommenden Karnevalssaison ausgesprochen. „Es ist im August viel zu früh, Veranstaltungen abzusagen“, sagte Fess den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Mittwoch zu Berichten über entsprechende Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). „Einer Pauschalabsage der Session können wir nicht zustimmen.“

Fess fügte hinzu, er gehe davon aus, „dass der Minister dazu noch ein klares Statement abgeben wird“. Ähnlich hatte sich zuvor bereits das Festkomitee Kölner Karneval geäußert. „Eine pauschale Absage mehrere Monate vor der Session halten wir für wenig zielführend“, sagte dessen Präsident Christoph Kuckelkorn dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom Mittwoch.

Die „Rheinische Post“ hatte zuvor berichtet, Spahn habe sich in einer Schaltkonferenz des Bundestagsgesundheitsausschusses dafür ausgesprochen, den Karneval bundesweit komplett ausfallen zu lassen. Demnach sagte Spahn: „Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg – ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist, aber ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen.“ Dies sei „bitter, aber so ist es“.

Auch der Präsident des Gonsenheimer Carneval Vereins aus Mainz, Martin Krawietz, erteilte Spahns Überlegungen eine Absage. Im Südwestrundfunk sagte Krawietz, Spahns Aussagen seien nur Meinungsäußerungen gewesen – aber kein konkretes Verbot.

„Fakt ist, dass die Fastnacht viele Facetten hat“, sagte Krawietz. Dabei sei zu unterscheiden, ob die Fastnacht auf der Straße oder im Saal gefeiert werde. „Es besteht bei allen Vereinen ein Konsens darüber, dass wir die kommende Kampagne nicht so feiern können, wie wir es die vergangenen Jahrzehnte gemacht haben.“

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