Bund erwartet durch Tesla-Fabrik in Brandenburg Schwung für andere Großprojekte

Symbolbild: Tesla-Ladesäule
Symbolbild: Tesla-Ladesäule

Die geplante neue Autofabrik des US-Unternehmens Tesla im brandenburgischen Grünheide bei Berlin hat nach Ansicht des Mittelstandsbeauftragten der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), Vorbildcharakter für andere Großbauprojekte. „Tesla zeigt, was möglich ist, wenn politischer Wille sowie effiziente und schnelle Bearbeitungsabläufe bei Verwaltung und Gerichten auf Umsetzungswillen in Wirtschaft und Industrie treffen“, sagte Bareiß dem „Handelsblatt“ vom Mittwoch. 

Sollte die endgültig Baugenehmigung tatsächlich im November erfolgen, sei die Verfahrensdauer mit gerade mal zwölf Monaten „mehr als rekordverdächtig“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Tesla könne damit „nicht nur den deutschen Automarkt aufmischen, sondern vielmehr auch unseren Standort Deutschland in Sachen Genehmigungsverfahren für Industrieanlagen revolutionieren“. 

Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln, spricht von einer „Signalwirkung“. Die zügigen Baufortschritte in Grünheide seien „ein großartiges Beispiel dafür, wie eine kluge und frühzeitige Abstimmung nach einer Grundsatzentscheidung Planung und Umsetzung beschleunigen kann“, sagte Hüther dem „Handelsblatt“. Die Tatsache, dass Tesla auch die Batterieproduktion in Deutschland plant, spreche für einen „Sogeffekt“.

Ähnlich sieht es Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. „Tesla gibt uns Entwicklungshilfe“, sagte er der Zeitung. „Unsere Zulieferer werden mitgezogen und auch die Autobauer.“ Das Projekt sei „ein Segen für Deutschland“. 

Der brandenburgische Umweltminister Axel Vogel (Grüne) lobte Tesla für sein Projektmanagement. „Tesla arbeitet permanent an Verbesserungen“, sagte Vogel dem „Handelsblatt“. „Dort, wo andere Unternehmen sich schwertun, signalisiert Tesla: Wir wollen keine Probleme schaffen, wir wollen Probleme lösen.“ Als Beispiel nannte der Minister den Wasserverbrauch der künftigen Fabrik, die in einem Trinkwasserschutzgebiet gebaut wird. Der jährliche Wasserverbrauch sei von ursprünglich drei Millionen Kubikmeter jährlich auf nunmehr 1,4 Millionen mehr als halbiert worden.

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