In Dänemark hat sich die Fläche der von Sauerstoffmangel betroffenen Meeresgebiete laut einer Studie innerhalb eines Jahres verdoppelt. Mitte August seien von dem durch den Klimawandel verstärkten Phänomen rund 3300 Quadratkilometer in dänischen Gewässern betroffen gewesen, teilte das Nationale Zentrum für Energie und Klima (DCE) der Universität Aarhus am Freitag mit. Dies sei doppelt so viel wie im August 2019.
Zu Dänemark zählen mehr als 400 Inseln und fast 5000 Kilometer Küste. Etwa ein Drittel der Oberfläche der dänischen Meeresgebiete sei von einem „schwerwiegenden Sauerstoffentzug“ betroffen, hoben die Studienautoren hervor. Insbesondere in Küstengewässern und in halb abgeschlossenen Meeresgebieten sei der Sauerstoffgehalt des Wassers rapide gesunken.
Das DCE hob hervor, dass das diesjährige Klima den Sauerstoffentzug beschleunigt habe. Erhöhte Temperaturen am Meeresgrund sowie nur schwacher Wind seit dem Frühling seien neben dem verstärkten Eintrag organischen Materials ins Meer Faktoren für die Verschlechterung der Lage.
Ein Anstieg der Temperaturen verringert die Löslichkeit von Sauerstoff im Wasser. Schwacher Wind beeinträchtigt den Transport von Sauerstoff von der Wasseroberfläche in tiefere Gewässer.
Der Verlust von Sauerstoff habe in einigen Meeresgebieten bereits schwerwiegende Folgen für die Pflanzen und Tiere im Meer, heißt es in der DCE-Studie. Diese Folgen drohten sich weiter zu verschärfen.
Laut einem im vergangenen Jahr veröffentlichten Bericht der Weltnaturschutzunion (IUCN) ist der Sauerstoffgehalt der Meere zwischen 1960 und 2010 um rund rund zwei Prozent zurückgegangen, bis zum Jahr 2010 drohe der Rückgang auf drei bis vier Prozent zu wachsen. Wurden 1960 noch 45 Meeresgebiete mit Sauerstoffmangel gezählt, sind es mittlerweile bereits rund 700.