Am Mittwoch sind 28 kranke Kinder aus griechischen Flüchtlingslagern in Begleitung ihrer Kernfamilien nach Deutschland ausgeflogen worden. Insgesamt 121 Menschen trafen am Flughafen Hannover ein, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Die Ankömmlinge sollten nun auf mehrere Bundesländer verteilt werden. Ihre Aufnahme folgt einem Koalitionsbeschluss vom März und ist Teil einer europäischen Hilfsaktion.
Insgesamt wurden nach Angaben des Ministeriums in diesem Jahr bereits 347 Menschen – unter ihnen 53 unbegleitete Minderjährige und 68 kranke Kinder – per Flugzeug von Griechenland nach Deutschland gebracht. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte nach Abstimmung innerhalb der Bundesregierung entschieden, 243 kranke Kinder einschließlich ihrer Kernfamilien aus Griechenland zu übernehmen.
Die am Mittwoch in Hannover eingetroffenen Flüchtlinge hätten eigentlich bereits vor zwei Wochen nach Deutschland gebracht werden sollen – allerdings waren vor Abflug bei zwei Familien Corona-Infektionen festgestellt worden. Nach Abschluss der Quarantäne und erneuter Testung wurde der Flug nun nachgeholt.
Die Flüchtlinge sollten nach Angaben des Bundesinnenministeriums auf neun Bundesländer verteilt werden – Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen.
Grundlage für die Verteilung ist ein gemeinsames Bund-Länder-Konzept. Dabei werden auch weitere Kriterien berücksichtigt, etwa familiäre Bindungen und besondere medizinische Bedarfe.