Drei von vier Deutschen sind der Ansicht, dass die Einhaltung der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen stärker kontrolliert werden sollte. In dem am Freitag veröffentlichten ZDF-„Politbarometer“ äußerten 77 Prozent der Befragten diese Auffassung. Eine Mehrheit dafür gibt es unter den Anhängern aller Parteien mit Ausnahme der AfD, von denen aber auch immerhin 48 Prozent sich für strengere Kontrollen aussprachen.
Die bestehenden Schutzmaßnahmen selbst halten der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen zufolge 60 Prozent der Befragten „für gerade richtig“. 28 Prozent sprachen sich dafür aus, dass diese härter ausfallen sollten, nur zehn Prozent halten die geltenden Maßnahmen für übertrieben.
Der Flickenteppich bei den Corona-Vorschriften in Deutschland stößt bei einer klaren Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger auf Kritik. 61 Prozent würden bundesweit einheitliche Regeln befürworten. Dagegen sprachen sich nur 37 Prozent für unterschiedliche Vorgaben der Bundesländer aus, wie sie vielfach üblich sind.
Eine sehr große Mehrheit von 79 Prozent der Befragten sprach sich dafür aus, die Teilnehmerzahl an Veranstaltungen stärker zu begrenzen. Auch bei privaten Feiern würden dies 70 Prozent der Bürgerinnen und Bürger befürworten. Hier hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit dem Vorschlag einer stärkeren Begrenzung am Donnerstag nicht gegen die Ministerpräsidenten einiger Bundesländer durchsetzen können.
Die Forschungsgruppe Wahlen befragte im Auftrag des ZDF von Dienstag bis Donnerstag 1303 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Die Fehlerquote wurde mit je nach Prozentzahl zwischen zwei und drei Prozentpunkten angegeben.