Eine Hollywood-Institution wird noch exklusiver: Hotel Chateau Marmont künftig nur noch für Mitglieder

Hotel Chateau Marmont - Bild: Gary Minnaert (Minnaert)) / Public domain
Hotel Chateau Marmont - Bild: Gary Minnaert (Minnaert)) / Public domain

Schon Clark Gable soll sich im Chateau Marmont mit seinen Affären getroffen haben. James Dean drang in das Hotel ein, um seine Rolle in „Denn sie wissen nicht, was sie tun“zu ergattern und Leonardo DiCaprio feierte dort seinen 21. Geburtstag. Das Chateau Marmont ist seit fast einem Jahrhundert eine legendenumwobene Institution in Hollywood. Imposant thront das Schloss über dem Sunset Boulevard und gehört so sehr zum Showbusiness, dass es in vielen Filmen auftaucht. Nun soll die Nobel-Herberge noch exklusiver werden.

Das Hotel war schon immer wählerisch bei seinen Gästen, längst nicht jeder durfte dort übernachten. Im Laufe dieses Jahres soll der Kreis der Erlauchten noch kleiner werden, wie Hotelier Andre Balazs der Nachrichtenagentur AFP sagte. Nur noch Mitglieder sollen dann Zugang zum Chateau Marmont haben. 

„Das ist vergleichbar mit einer Superyacht“, sagt Balazs, manchen bekannt als der Ex-Freund von Schauspielerin Uma Thurman. „So einen Service kann man nur für handverlesene Leute anbieten.“

Das diskrete Hotelpersonal soll dann für die Mitglieder private Feiern organisieren und sich um deren Besitztümer kümmern, die sie künftig auch längerfristig im Chateau deponieren dürfen. Was die Mitgliedschaft kosten wird, ist noch ein Geheimnis.

Balazs hatte schon länger über die Umwandlung in ein Hotel für Mitglieder nachgedacht. Die Corona-Pandemie hat die Entscheidung nun beschleunigt. „Allein der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass man sich jetzt mit weniger Leuten umgeben sollte“, sagt der Hotelier. „Im Moment ist man damit sicherer und kann sich auch mit interessanteren Menschen umgeben.“

In London gibt es das Konzept von Mitglieder-Hotels schon länger, in Los Angeles ist es noch relativ neu. Der Ableger des Soho House in West Hollywood war vor zehn Jahren eines der ersten. Als Zielgruppe hat Balazs die reiche und kreative Elite im Blick, die genug hat von den traditionellen Luxushotels.

Fans werden es künftig schwerer haben, im Chateau Marmont einen Blick auf ihre Stars zu erhaschen. Völlig von der Öffentlichkeit abriegeln will Balazs sein Hotel dennoch nicht. „Es wird immer eine öffentliche Komponente geben“, sagt er. „Vielleicht das Restaurant.“

Für die „Los Angeles Times“ ist die Umwandlung in ein Mitglieder-Hotel gar keine große Neuerung: „Chateau Marmont war schon seit langem ein Club für VIPs, der nur so getan hat, als stehe er allen offen“, schreibt die Zeitung. So richteten Beyonce und ihr Mann Jay-Z hier ihre Partys nach den Oscar-Verleihungen aus.

„Die Einnahmen durch die Mitgliedsbeiträge sind ein Glücksfall für das Schloss, das wie die meisten Hotels durch die Pandemie gelitten hat“, sagt Shawn Levy, der ein Buch über das Chateau Marmont geschrieben hat. Der größte Teil des Hotelpersonals war im März entlassen worden.

Als exklusive Unterkunft für Mitglieder kehrt das Chateau Marmont zurück zu seinen Wurzeln. 1929 eröffnete die Anlage, gebaut nach dem Vorbild eines französischen Schlosses, mit luxuriösen Appartements für wohlhabende Mieter.

Diskretion und Exklusivität ist das Erfolgsrezept des Chateau Marmont. „Wir handeln nicht mit Glamour“, sagt Balasz. „Wir handeln mit dem Dienst an unseren Gästen – Diskretion und Service und Sicherheit, Privatsphäre. Damit verdienen wir unser Geld.“

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