Entsorgung von Kippen und To-Go-Bechern kostet Kommunen hunderte Millionen Euro

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Kippenstummel auf dem Boden ist Gift für die Umwelt

Die Beseitigung von Zigarettenkippen, To-Go-Bechern und anderen Einwegplastikprodukten kostet die Städte und Gemeinden in Deutschland jährlich rund 700 Millionen Euro. Davon fallen allein 225 Millionen Euro für die Entsorgung von Kippen an, 120 Millionen für die Entsorgung der Einweg-Becher, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU) ergab. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will für diese Kosten die Hersteller zur Kasse bitten.

„Unser Ziel sind saubere Parks und saubere Straßen“, sagte Schulze. Bisher müssten alle Bürgerinnen und Bürger über ihre Steuern und Gebühren für die Reinigung von Straßen und Parks zahlen. Es sei „nur gerecht, wenn wir künftig die Kosten anders verteilen.“ Mit dem Geld der Hersteller sollen die Kommunen laut Schulze auch dabei unterstützt werden, „mehr Reinigungspersonal einzustellen, neue Kehrmaschinen anzuschaffen oder zusätzliche Papierkörbe und Aschenbecher aufzustellen“. 

Der VKU-Präsident und Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling erklärte: „Dass in Zukunft die Hersteller bestimmter Einwegprodukte finanziell für die Folgen ihrer umweltschädlichen Geschäftsmodelle aufkommen sollen, ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung der Kosten.“

Die kommunalen Stadtreinigungsbetriebe entsorgen laut der Studie pro Einwohner und Jahr knapp 140 Liter Straßenmüll. Diese Menge lande in Straßenpapierkörben, auf der Straße oder im Gebüsch. 

Für die repräsentative Studie wurden in 20 ausgewählten Klein-, Mittel- und Großstädten Abfälle aus Straßenpapierkörben und Kehricht analysiert und auf dieser Basis die Entsorgungskosten ermittelt. Die Studie wurde im Auftrag des VKU vom INFA-Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management erhoben.

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