Erdüberlastungstag – „Ab heute leben wir auf Pump“

Symbolbild: Umweltschutz
Symbolbild: Umweltschutz

Umweltverbände haben zum sogenannten Erdüberlastungstag einen sparsameren Umgang mit Ressourcen angemahnt. „Ab heute leben wir auf Pump“, erklärte der Umweltverband BUND am Donnerstag in Berlin. Der Erdüberlastungstag markiert den Zeitpunkt im Jahr, zu dem so viele Ressourcen verbraucht wurden, wie es mit einem nachhaltigen Wirtschaften verträglich wäre.

Für 2020 wurde berechnet, dass der Erdüberlastungstag auf diesen Samstag fällt. Bei den Schätzungen ist der dämpfende Effekt der Corona-Krise auf den Ressourcenverbrauch bereits berücksichtigt, ansonsten wäre der Tag auf den 22. Juli gefallen. Das Konzept und die Daten stammen vom Global Footprint Network (GFN), einer 2003 von Experten gegründeten internationalen Organisation mit Sitz in den USA.

„Die Verschiebung des kritischen Datums verdanken wir nicht der erfolgreichen ökologischen Umsteuerung“, erklärte die Präsidentin der Organisation Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel. Der Sondereffekt der Corona-Krise dürfe „auf keinen Fall davon ablenken, dass Regierungen seit Jahrzehnten keinen ausreichenden Willen aufgebracht  haben, die Politik entlang nachhaltiger Ziele auszurichten“.

„Was wir uns in Deutschland definitiv nicht leisten können, ist unser viel zu hoher Energieverbrauch“, erklärte die BUND-Expertin Christine Wenzel. Sie verwies dabei vor allem auf den Verkehrssektor. „Die Corona-Pandemie hat uns die Verletzlichkeit unseres Zusammenlebens und Wirtschaftens gezeigt. Der im Kalender 2020 nur kurz verzögerte Welterschöpfungstag ist keine Trendwende, sondern eine Warnung“, mahnte auch WWF-Vorstand Eberhard Brandes.

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