Ermittler haben einem „Spiegel“-Bericht zufolge die Wohnung eines niedersächsischen Kriminalpolizisten durchsucht, der nach Reden bei zwei Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vom Dienst suspendiert wurde. Die Maßnahme vom Montag sei im Rahmen des gegen den Beamten eingeleiteten Disziplinarverfahrens erfolgt, berichtete das Magazin am Freitag vorab. Um strafrechtliche Vorwürfe ging es laut „Spiegel“ nicht.
Der Fall des Polizisten aus Hannover hatte im August für Aufsehen gesorgt, nachdem ein Video seiner Ansprache auf einer Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen sich im Internet verbreitet hatte. Darin nahm der Mann laut Medien für sich bewusst in Anspruch, als ein Polizeibeamter und nicht als Privatmensch zu sprechen. Er zog dabei unter anderem Vergleiche mit der NS-Zeit.
Parallel wurde im August Medienberichten zufolge auch in Bayern ein Disziplinarverfahren gegen einen Polizisten eingeleitet, der auf einer einschlägigen derartigen Demonstration in Augsburg das Wort ergriffen hatte. Dabei rief er unter anderem Kollegen auf, sich den Protesten anzuschließen. Den Berichten nach wurde der Mann zunächst intern versetzt.