Die Gewerkschaft EVG hat die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn erneut für mehrere Tage unterbrochen. Die EVG wolle die bisherigen Zwischenergebnisse „in Ruhe bewerten“ und mit ihren Gremien diskutieren, erklärte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Kristian Loroch, am Mittwochabend in Berlin. Er machte deutlich, dass es noch hohe Hürden vor einem Abschluss gibt: „Wir haben noch Einiges vor uns.“
Vor allem in der Frage der Stellensicherung bei der Deutschen Bahn gebe es „noch Klärungsbedarf“, betonte Loroch. Die Tarifverhandlungen sollen nach seinen Angaben in der kommenden Woche in Berlin fortgesetzt werden. Sie hatten am Montag vergangener Woche begonnen und waren dann bereits am Freitag vorübergehend unterbrochen worden, bevor sie am Dienstag fortgesetzt worden waren.
Die Tarifpartner hatten sich im Mai im Rahmen eines „Bündnisses für unsere Bahn“ darauf verständigt, dass trotz der Corona-Pandemie keine Arbeitsplätze gestrichen werden sollen.
Da die Bahngütertochter DB Cargo verstärkt auf Fremdvergabe setze, bestünden jedoch Zweifel, ob es „am Ende nicht doch zu einem Personalabbau“ kommen werde, hatte Loroch zu Beginn dieser Woche erklärt: „Das belastet die augenblicklichen Verhandlungen schon.“ Die EVG forderte deshalb Bund und Bahn zu einem gemeinsamen „klärenden Gespräch“ auf.