Experten haben vor einem erneuten unkontrollierten Anstieg der Corona-Fallzahlen in Frankreich gewarnt. Die Lage könne „jederzeit kippen“, erklärte der Wissenschaftsrat, ein Beratergremium der französischen Regierung, in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme. Die Situation sei zwar derzeit „unter Kontrolle, aber fragil“.
Das Expertenteam unterstrich die Bedeutung von Abstands- und Hygieneregeln. „Die Bürger haben die kurzfristige Entwicklung der Epidemie zu großen Teilen selbst in der Hand“, heißt es in einer Stellungnahme des Rats, die der Regierung am 27. Juli zuging. Langfristig sei eine zweite Welle im Herbst oder Winter „sehr wahrscheinlich“. Um dies zu verhindern, empfahl der Rat den Behörden, insbesondere für die Großstädte Präventionspläne zu erstellen und die Corona-Tests zu beschleunigen.
Seit dem Ende der Ausgangssperre in Frankreich vor drei Monaten sind die Corona-Fallzahlen wieder gestiegen. Nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörde wurden Ende Juli erneut im Schnitt rund 1000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. Auch die Zahl der Corona-Intensivpatienten stieg erstmals seit April wieder an.