Gabriel steht zur Bezeichnung „Pack“ nach Krawallen in Heidenau im Sommer 2015

Sigmar Gabriel - Bild: Olaf Kosinsky / CC BY-SA 3.0 DE

Auch fünf Jahre nach den Krawallen vor einer Flüchtlingsunterunterkunft im sächsischen Heidenau steht der frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel dazu, dass er die Verantwortlichen damals als „Pack“ bezeichnete. „Mir fällt für diejenigen, die dort bis hin zur Brandstiftung gehen wollten und ihre hetzerischen Parolen verbreitet haben, auch heute noch kein schönerer Begriff ein“, sagte Gabriel am Dienstag den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Im Sommer 2015 hatten in Heidenau Rechtsextreme wegen der Unterbringung von Flüchtlingen dort randaliert.

„Ich fand es richtig, denjenigen, die sich zu dem ‚wahren deutschen Volk‘ erklären wollten und doch nichts anderes waren als Volksverhetzer, sprachlich mal eine Grenze zu setzen“, erinnerte sich Gabriel. Was sich die Rechtsradikalen da angemaßt hätten, „ist ja gerade nicht Deutschland und übrigens auch nicht Heidenau“.

Gabriel hob zwar hervor, dass die Menschen zur Flüchtlingsaufnahme unterschiedliche Meinungen haben könnten. Die Grenze sei jedoch dort überschritten, wo offen zur Gewalt gegen Menschen aufgefordert werde. Dies hätten damals angereiste Neonazis getan, und dazu dürfe man nicht schweigen. Da sei das Wort „Pack“ angebracht. Wenn heute nicht zuletzt AfD-Vertreter den Begriff „Pack“ auf sich selbst bezögen, dann könne er nur sagen: „Jeder zieht sich den Schuh an, der ihm passt.“ 

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