Wegen der starken Auslastung der Gesundheitsämter durch die Corona-Pandemie sind in diesem Jahr zehntausende Erstklässler in Deutschland ohne die obligatorische Eingangsuntersuchung eingeschult worden. Die meisten Gesundheitsämter hätten „es nicht geschafft, die Schuleingangsuntersuchungen durchzuführen“, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst, Ute Teichert, am Mittwoch den Fernsehsendern RTL und NTV.
„Die können auch immer nur eine Sache machen und nicht gleichzeitig und das ist das Problem“, sagte Teichert. Nur in wenigen Bundesländern sei versucht worden, die Untersuchungen in der Lockerungsphase nachzuholen. Aktuell seien die Gesundheitsämter aber mit den Reiserückkehrern beschäftigt, sagte Teichert.
Bei den Schuleingangsuntersuchungen beurteilen Ärzte der Gesundheitsämter, ob ein Kind die körperlichen und sozialen Voraussetzungen für den Schulalltag erfüllt. Erkennen die Ärzte einen Förderbedarf, melden sie das im Regelfall den Schulen. Bei ausgefallenen Eingangsuntersuchungen entfallen auch diese Meldungen.