Gewerkschaft der Polizei: Kontext bei Debatte um Polizeigewalt nicht ausblenden

Polizei kniet auf dem Genick eines Passanten - Bild: Twitter
Polizei kniet auf dem Genick eines Passanten - Bild: Twitter

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat in der Debatte um Polizeigewalt gemahnt, den Kontext einer Situation nicht auszublenden. „Vor allem dann nicht, wenn Emotionalität Sachlichkeit verdrängt“, erklärte der GdP-Vizevorsitzende Jörg Radek am Mittwoch. Die Polizei könne sich nicht mit „pauschalen Halbwahrheiten“ verteidigen, was sie zu einem „leichten Gegner“ für Nutzer sozialer Medien mache.

Zwar seien diese Auseinandersetzungen anstrengend, dennoch seien sie ein wichtiges Instrument der Meinungsfreiheit. „Das zeichnet unsere Demokratie aus.“ Radek rief dazu auf, kritisch und differenziert zugleich mit der Polizei umzugehen. In den vergangenen Tagen waren mehrere Videos mit umstrittenen Polizeieinsätzen im Netz veröffentlicht worden. Die Beamten etwa in Hamburg und Düsseldorf sahen sich Kritik ausgesetzt.

Auch in Frankfurt am Main war ein Video eines Einsatzes veröffentlicht worden, auf dem ein Polizist zweimal auf einen am Boden liegenden Menschen eintritt. Inzwischen wurde eine aus einer anderen Perspektive gefilmte längere Sequenz desselben Einsatzes bekannt. Darin wird der vorher Getretene in ein Polizeiauto geführt. Offensichtlich tritt dort ein anderer Beamter mit seinem Fuß fest in das Auto, als der Mann schon darin sitzt.

Zum zweiten Video sagte ein Frankfurter Polizeisprecher, die Ermittlungen zu dem gesamten Einsatz liefen noch. Der Sachverhalt werde nicht anhand einzelner Videos betrachtet. Er machte keine Angaben dazu, ob auch gegen den zweiten Beamten dienstrechtliche Maßnahmen ergriffen wurden.

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