Die Gläubiger von Galeria Karstadt Kaufhof beraten am Dienstag in Essen über die Zukunft der insolventen Warenhauskette. Bei der Versammlung in der Essener Messe soll über den aktuellen Insolvenzplan für das laufende Schutzschirmverfahren abgestimmt werden. Nach Informationen der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ werden rund 1000 Teilnehmer erwartet.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will vor Beginn der Veranstaltung gegen Filial- und Stellenstreichungen demonstrieren – Verdi will „eine mögliche Zerschlagung des Unternehmens verhindern“. Zuletzt waren laut Gewerkschaft rund 50 Warenhäuser von der Schließung bedroht und mit ihnen tausende der noch 28.000 Galeria-Beschäftigten. „Es ist noch möglich, dass man Filialen retten kann“, sagte ein Verdi-Sprecher am Montag.
Welche Standorte das sein könnten, werden die Arbeitnehmer- und Gläubigervertreter hinter verschlossenen Türen mit den derzeitigen Schlüsselfiguren in der Schutzschirm-Insolvenz besprechen: dem Generalbevollmächtigten bei Galeria Karstadt Kaufhof, Arndt Geiwitz, sowie dem Sachwalter Frank Kebekus. Die beiden werden der Gläubigerversammlung aktuelle Zahlen zum wirtschaftlich schwer angeschlagenen Konzern präsentieren und ihren Insolvenzplan zur Abstimmung stellen.
Der Warenhauskonzern der österreichischen Signa-Gruppe war in der Corona-Krise ins Schlingern geraten; auch Bemühungen um einen Hilfskredit und Mietstreichungen konnten die Insolvenz nicht abwenden. Nach einer ersten tariflichen Einigung – damals über die Schließung von rund 60 Filialen – drang kaum noch etwas aus dem Konzern nach außen. Ob Signa-Chef René Benko und die Insolvenzbeauftragten die Weichen für eine Sanierung gestellt haben, sollen die Gläubiger nun erfahren.