Griechenland rechnet für Jahresende mit erster Lieferung von Corona-Impfstoff von AstraZeneca

Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung
Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung

Griechenland rechnet nach eigenen Angaben für das Jahresende mit der ersten Lieferung eines Corona-Impfstoffs. „Wenn alles gut geht, wird Griechenland seinen vereinbarten Anteil in sieben Lieferungen erhalten“, sagte Gesundheitsminister Vassilis Kikilias am Dienstag dem Sender Skai TV. „Wir werden mit 700.000 Dosen im Dezember beginnen.“ Bis Juni werde es dann jeden Monat eine weitere Lieferung des Pharmakonzerns AstraZeneca geben.

AstraZeneca arbeitet gemeinsam mit der britischen Universität Oxford an dem Corona-Impfstoff und will diesen nach eigenen Angaben zum Selbstkostenpreis abgeben. Das Präparat erwies sich nach Unternehmensangaben in den ersten beiden Testreihen als für die Probanden gut verträglich und habe für die Bildung von Antikörpern sowie für eine Immunisierung gegen die Lungenkrankheit Covid-19 gesorgt. 

Die Ergebnisse einer dritten Testphase werden für den Herbst erwartet. Ist diese erfolgreich, soll der Impfstoff danach massenweise produziert und verabreicht werden.

Die Europäische Kommission hatte am Freitag verkündet, dass es eine erste Übereinkunft mit AstraZeneca gebe, „einen potentiellen Impfstoff gegen Covid-19 zu erwerben“. Das Mittel solle an EU-Länder mit niedrigem oder mittlerem Einkommen gestiftet werden. Wenn sich der Impfstoff als „sicher und wirksam“ erwiesen habe, werde die EU 300 Millionen Impfdosen erwerben mit einer Option auf den Kauf von 100 Millionen weiterer Dosen durch die EU-Mitgliedstaaten.

Griechenland hat die Corona-Pandemie bisher relativ gut überstanden, seine Infektions- und Sterberaten sind im Vergleich zu anderen EU-Ländern gering. Allerdings sind die Infektionszahlen in dem Urlaubsland in diesem Monat stark in die Höhe geschnellt. 

Die Behörden führen die Entwicklung auf die zunehmende Missachtung von Abstandsregeln in Lokalen und anderen öffentlichen Orten zurück. Die Zivilschutzbehörde verhängte als Reaktion nächtliche Ausgangssperren in einigen Regionen, darunter einige der meistbesuchten Urlaubsgebiete.

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis drohte, wenn die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus nicht eingedämmt werde, werde seine Regierung „drastischere Maßnahmen“ ergreifen, „die zweifellos wirtschaftliche Auswirkungen“ hätten.

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