Hunderttausende vor „extrem gefährlichem“ Wirbelsturm „Laura“ in Sicherheit gebracht

Symbolbild: Hurrikan
Symbolbild: Hurrikan

Der Wirbelsturm „Laura“ hat den US-Bundesstaat Louisiana erreicht. Der „extrem gefährliche“ Hurrikan der zweithöchsten Kategorie 4 traf am Donnerstag nahe der Ortschaft Cameron auf Land, wie das US-Hurrikanzentrum (NHC) mitteilte. „Laura“ erreichte demnach Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde. Den Meteorologen zufolge könnte der Hurrikan in einigen Küstengebieten zu Sturmfluten führen, die niemand überleben könne. Hunderttausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Gefährdet sind den Vorhersagen zufolge besonders Küstengebiete in Texas und Louisiana. Das NHC warnte vor einer bis zu sechs Meter hohen Sturmflut. Das Wasser könnte demnach bis zu 60 Kilometer ins Landesinnere vordringen. Dazu kommen starker Wind und heftiger Regen: In einigen Gegenden könnten bis Freitag bis zu 26 Zentimeter Regen fallen. 

Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, warnte, „Laura“ sei einer der bisher bedrohlichsten Wirbelstürme. Die Menschen sollten sich unbedingt in Sicherheit bringen. „Euer Besitz lässt sich ersetzen, Euer Leben nicht“, sagte Abbott. „Sie haben nur noch wenige Stunden, um sich vorzubereiten oder zu flüchten“, hatte Louisianas Gouverneur John Bel Edwards bereits am Mittwoch gewarnt. US-Vizepräsident Mike Pence forderte die Menschen auf, sich an die Anweisungen der Behörden zu halten.

Bereits seit Tagen bereiteten sich Bewohner tief liegender Gebiete der US-Golfküste auf den Wirbelsturm vor. Sie verrammelten ihre Fenster mit Spanplatten und stapelten Sandsäcke vor ihren Häusern auf.

Hunderttausende Menschen wurden bereits vorsorglich evakuiert. Unter den Städten, für die eine Zwangsevakuierung angeordnet wurde, sind Beaumont und Port Arthur in Texas, die vor drei Jahren bereits schwere Schäden durch Hurrikan „Harvey“ erlitten hatten.

In Port Arthur packten viele Menschen ihre Sachen. „Wir müssen wirklich aufbrechen“, sagte Jannette Zinos, die ihre Kinder ins Auto setzte. „Ich mache mir Sorgen, dass unser Haus über uns zusammenstürzt.“ In Lake Charles in Louisiana sagte Patricia Como, einige ihrer Angehörigen hätten sich zu Hause verschanzt, aber sie selbst werde „kein Risiko eingehen“.

In New Orleans waren die Straßen wie leergefegt. Vor vielen Gebäuden in der historischen Altstadt stapelten sich Sandsäcke, Fenster waren zugenagelt. Fast auf den Tag genau vor 15 Jahren, am 29. August 2015, waren beim Hurrikan „Katrina“ 80 Prozent der Stadt überschwemmt worden, mehr als 1800 Menschen kamen ums Leben. 

Auf „Lauras“ Kurs durch die Karibik waren in den vergangenen Tagen mindestens 25 Menschen in Haiti und der Dominikanischen Republik ums Leben gekommen. Auch auf Kuba richtete der Sturm schwere Schäden an. Im Golf von Mexiko wurden mehr als hundert Ölplattformen sicherheitshalber geräumt.

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