IG Bau fordert Offensive beim sozialen Wohnungsbau

Symbolbild: Bauarbeiter
Symbolbild: Bauarbeiter

Die IG Bauen-Agrar-Umwelt hat eine Offensive beim sozialen Wohnungsbau gefordert. Insgesamt werden in Deutschland derzeit mehr als 8,5 Millionen Wohnungen auf bezahlbarem Mietniveau benötigt, wie aus einer am Sonntag veröffentlichten Untersuchung im Auftrag der Gewerkschaft hervorgeht. Dies sei deutlich mehr, als der deutsche Wohnungsmarkt mit seinen weniger als 1,2 Millionen Sozialwohnungen hergebe.

Insbesondere in Städten und Ballungsräumen sei der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen enorm hoch. Allein die Mieten in den kreisfreien Städten seien im vergangenen Jahrzehnt um knapp 46 Prozent gestiegen. Die Zahl der Menschen, die auf eine Wohnung mit niedriger Miete unbedingt angewiesen sind, sei in den vergangenen zehn Jahren um 1,28 Millionen beziehungsweise 10,7 Prozent gestiegen, erklärte der Bundesvorsitzende der IG BAU, Robert Feiger.

Er sieht in den vom Pestel-Institut ermittelten Zahlen „sozialen Sprengstoff“ und forderte deshalb vom Bund eine „Sozialbau-Offensive“. Zudem müssten die Löhne mit der Preisentwicklung beim Wohnen Schritt halten.

Angesichts der bevorstehenden Schlichtung nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe erteilte Feiger daher einer Lohnzurückhaltung unter Corona-Vorwand eine Absage. Es werde von Gewerkschaftsseite keinen „Corona-Rabatt“ geben. Die IG BAU fordert eine Lohnerhöhung um 6,8 Prozent, mindestens aber 230 Euro pro Monat mehr.

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