Indischer Hersteller soll Corona-Impfstoff für arme Länder produzieren

Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung
Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung

Das Serum Institute of India (SII) soll einen künftigen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus massenweise für ärmere Länder herstellen. Die Impfallianz Gavi habe den indischen Hersteller mit der Produktion von 100 Millionen Dosen beauftragt, teilte die in Genf ansässige Organisation am Freitag mit. Demnach soll das Mittel zum Preis von maximal drei Dollar pro Dosis an 92 Länder verteilt werden.

„Zu oft haben wir erlebt, dass die am stärksten gefährdeten Länder bei neuen Behandlungsmethoden, neuen Diagnosemethoden und neuen Impfstoffen am Ende der Schlange stehen“, sagte Gavi-Chef Seth Berkley. Mit dem Corona-Impfstoff solle es nun anders laufen. Das sei auch im Interesse der wohlhabenderen Länder, denn Handel, Weltwirtschaft und die Gesellschaften im Allgemeinen würden solange leiden, bis die Pandemie weltweit überwunden sei.

Gavi stellt dem SII der Abmachung zufolge im voraus Geld zur Verfügung, um die Produktionskapazitäten auszuweiten. Sollte ein geeigneter Impfstoff bald die behördliche Zulassung erhalten, könnten die Dosen dann bereits in der ersten Jahreshälfte 2021 hergestellt werden.

Laut der Weltgesundheitsorganisation wird derzeit weltweit an insgesamt 165 Impfstoffkandidaten gearbeitet. 139 davon haben noch nicht das Stadium für klinische Tests erreicht. Die restlichen 26 befinden sich in den verschiedenen Phasen der Erprobung am Menschen.

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