Innenministerium startet Programm zur Deradikalisierung

Symbolbild: Gewalt
Symbolbild: Gewalt

Mit seinem neuen Programm „Modellkommune Deradikalisierung“ (MoDeRad) will das Bundesinnenministerium dem Extremismus in unterschiedlichen Formen entgegenwirken. Wie das Ministerium am Montag in Berlin mitteilte, können sich Kommunen ab sofort um eine Teilnahme bewerben. Ziel sei, dass bereits radikalisierte Menschen „sich nachhaltig von extremistisch orientiertem Denken und Handeln distanzieren“.

„Deradikalisierung kann nur gelingen, wenn Kommunen, Polizei, Verfassungsschutz und Zivilgesellschaft Hand in Hand zusammenarbeiten“, betonte das Ministerium in seiner Erklärung. Gerade die Kommunen hätten „bei der Arbeit mit radikalisierten Personen eine besondere Bedeutung“. Städte und Gemeinden sollten daher „ermutigt und unterstützt werden, unterschiedlichen Ansätze und Ideen umzusetzen“.

Das Programm soll demnach auch zur Terrorismusbekämpfung beitragen. Kommunen können sich um eine Förderung von bis zu 100.000 Euro für eine Laufzeit von neun bis zwölf Monaten bewerben. Zur fachlichen Unterstützung soll ein Experten-Beirat eingerichtet werden, der das Innenministerium und die Kommunen während des Förderzeitraums berät.

Zielgruppe sind radikalisierte Einzelpersonen, aber auch Menschen aus deren Umfeld. Die Betroffenen sollen möglichst während des Deradikalisierungsprozesses ihr Bekenntnis zu und ihr Engagement für extremistische Positionen aufgeben und damit „oft auch das bisherige soziale Umfeld innerhalb der extremistischen Szene“.

Dabei sollen „professionelle Teams in zivilgesellschaftlichen und staatlichen Institutionen“ die ausstiegswilligen Menschen und deren Umfeld mit Rat und Tat unterstützen. Weitere Akteure wie das Jugendamt oder die Sicherheitsbehörden sollen nach Bedarf eingebunden werden.

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