Interview mit „Promi Big Brother“-Bewohner Aaron Königs: „Wenn sich dann jemand voll querstellt, gehe ich ein bisschen an die Decke.“

"Prince Charming" Aaron König zieht bei "Promi Big Brother" ein. - Bild: SAT.1/Willi Weber

Aufgewachsen bei Düsseldorf, träumt Aaron Königs bereits in seiner Jugend von einer Karriere vor der Kamera. Erste Fernseherfahrung sammelt der Sonnyboy bereits im zarten Alter von 14 Jahren bei „Die Jungs-WG“ (KiKa). 2016 belegt er für Deutschland bei der Wahl zu „Mr. Gay World“ den neunten Platz und erreicht 2019 bei „Prince Charming“, der ersten deutschen Dating-Show für Schwule, den vierten Platz. In diesem Jahr ist Aaron auch in der SAT.1-Show „The Mole –Wem kannst du trauen?“ zu sehen. Inzwischen hat der 25-Jährige sich eine treue Fanbase erarbeitet und teilt sein Leben gerne mit seinen über 56.000 Instagram-Followern. Wenn er nicht im Fernsehen zu sehen ist oder an seiner Karriere als Influencer arbeitet, studiert Aaron Germanistik und Musikwissenschaften.

Warum machst Du bei „Promi Big Brother“ mit?

Ich liebe es, neue Erfahrungen mitzunehmen und in einem Format dieser Art war ich noch nicht. Das kann ja nur gut werden: Man lernt neue Leute kennen, man lernt neue Seiten an sich kennen –was ich persönlich immer sehr spannend in diesen Formaten finde. Und natürlich ist es auch gut, ein bisschen im Gespräch zu bleiben, das ist gar nicht von der Hand zu weisen. Im Allgemeinen erhoffe ich mir einfach, viel Spaß zu haben, neue Leute kennenzulernen, hinter den Vorhang des Unbekannten zu blicken und natürlich im Idealfall das Ding auch nach Hause zu fahren (lacht).

Was glaubst Du, erwartet Dich bei „Promi Big Brother“? Was hast Du noch vorher erfahren?

Das Thema Märchen habe ich noch mitbekommen, danach war ich in Quarantäne im Hotel. Ich würde mich auch in eine Prinzen-Klamotte schmeißen. Viele würden es bestimmt begehrenswert finden, eine Prinzenrolle zu spielen.

Wie siehst Du Dich selbst? Bist Du eher der Prinz, die Hexe oder der böse Wolf?

Man hat alle Seiten in sich. Das kommt ein bisschen auf die Situation anund darauf, was mein Gegenüber gerade in mir triggert. Wenn ich merke, dass mir etwas gegen den Strich geht oder falsch läuft, bin ich schon sehr direkt und konfrontationslustig. Da bin ich eher der hauseigene Drache. Wenn ich Menschen mag und merke, dass jemand eine gute Seele hat, bin ich auch der nette, zahme Prinz, der harmonieliebend ist, keine Frage.

Was wird die größte Herausforderung für Dich?

Die Kamerabeobachtung kenne ich schon von „Prince Charming“. Das wird aber sicher trotzdem erst einmal ungewohnt sein, weil dieses Mal auch Kameras beim Duschen dabei sind. Aber irgendwann fallen sie mir bestimmt nicht mehr auf. Weißt Du schon, wie Du Dich unter der Dusche zeigen willst? Das lasse ich erst noch mal offen (lacht). Vielleicht ist das ein Prozess, in dem ich mit meinem gelben Schlüpper bekleidet einziehe und als Nudist wieder ausziehe. Ich habe aber auch andersfarbige Unterwäsche dabei (lacht).

Was könnte Dich bei Deinen Mitbewohnern so richtig auf die Palme bringen?

Was ich überhaupt nicht mag: Wenn Menschen chronisch die Bedürfnisse von anderen ignorieren oder die eigenen Bedürfnisse darüber stellen. Klar ist man sich selbst amnächsten und muss darauf achten, dass man selbst satt wird, aber gerade bei einem Format wie „Promi Big Brother“ ist man eine Gemeinschaft und dann geht es eben manchmal einfach darum, das Kollektiv möglichst glücklich zu stimmen. Wie in einer Demokratie. Wenn sich dann jemand voll querstellt, gehe ich ein bisschen an die Decke. Da kommt dann die gerechtigkeitsliebende Waage in mir raus, die sagt: Stopp, das geht so nicht.

Wie reagierst Du in Konfliktsituationen?

Ich würde niemanden beleidigen, aber ich traue mir in solchen Fällen zu, das ganze möglichst argumentativ und diplomatisch anzugehen. Ich würde die Konfrontation suchen und versuchen, das über ein Gespräch zu lösen. Manchmal ist das eben einfach unumgänglich.

Bei „Promi Big Brother“ ist oft Teamwork gefragt. Bist Du ein Alphatier oder Mitläufer?

Ich bin tendenziell eher Alphatier. Und bei mehreren Alphatieren entscheidet im Zweifel die Frage: Wer hat gerade mehr Ahnung.

Wen oder was wirst Du am meisten vermissen?

Eigentlich würde ich sagen: Mein Handy. Aber ich lebe ja schon eine Woche abgeschottet von der Außenwelt – und es funktioniert. Ich krabbele noch nicht auf allen Vieren (lacht). Ich glaube den Kontakt zu und den Austausch mit mir wichtigen Menschen werde ich vermissen. Vor allem, wenn es mir schlecht geht. Aber auch das ist nichts,was ich nicht überleben könnte. Meine Liebsten werde ich aber schon sehr vermissen.

Wie wichtig ist Dir der Sieg bei „Promi Big Brother“?

Mir ist die Kohle unwichtiger als anderen. Ich macheso was primär immer für die eigene Erfahrung. Wenn ich da mit einer Grundverbissenheit rangehe, ist das irgendwie toxisch. Hier kommt es auf Authentizität und Empathie anund wenn ich dann reingehe und auf Kampf mache, dann ist das keine gute Strategie. Aber natürlich würde ich mich freuen, wenn ich gewinne. Es ist nicht so, dass ich das Geld nicht gebrauchen könnte. Aber wenn es nicht so sein soll, dann soll es nicht so sein.

Glaubst Du, dass Du als Nachrücker einen Nachteil haben wirst?

Ich glaube schon, dass ich einen Nachteil habe, denn die Zuschauer hatten schon Zeit, alle Bewohner kennenzulernen und sie haben vielleicht schon einen Favoriten. Jemanden dann noch mal umzustimmen ist natürlich eine Hausnummer. Aber vielleicht werde ich gar nicht nominiert, wenn ich auf die „Hey, ich will euch erst mal alle kennenlernen“-Drüse drücke (lacht). In der internen Dynamik wird das sicher auch eine Herausforderung: Die Bewohner kennen sich alle schon untereinander und wissen, wo der Hase langläuft. Und ich bindann der Fremde, der reinkommt und vielleicht ein störendes Element ist. Aber ich bin eigentlich immer offenherzig und sage: Ich will nur spielen und tue niemandem etwas.

Du bist aktuell Single, könntest Du Dir vorstellen, Dich bei „Promi Big Brother“ zu verlieben?

Wenn man sich verknallt, verknallt man sich. Ich bin niemand der versucht, das rational zu unterbinden oder zu fördern. Wenn ich merke, die Chemie stimmt und die Person ist toll, dann gebe ich mich dem hin. Aber wenn ich verbissen auf der Suche nach einer Beziehung bin, dann geht das nicht gut. Auch bei „Prince Charming“ war es so. Da dachte ich: Entweder der ist es, oder eben nicht. Aber ich will nichts erzwingen. Ich bin im Moment glücklich mit mir und mit meinem Leben, aber wenn jemand kommt und mir den Kopf verdreht, dann ist das auch schön.

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