Israelische Panzer haben erneut Stellungen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen beschossen. Wie die israelische Armee am Donnerstag mitteilte, sei der nächtliche Beschuss Vergeltung für Ballons mit Sprengsätzen und Brandsätzen, die aus dem Palästinensergebiet nach Israel geschickt wurden. Palästinensischen Sicherheitskräften zufolge gab es keine Opfer bei dem Angriff auf zwei Beobachtungsposten nahe Flüchtlingslagern im Zentrum sowie einer Stadt im Süden des Küstenstreifens.
Die Spannungen zwischen der Hamas und Israel haben in den vergangenen Wochen wieder massiv zugenommen. Die israelische Luftwaffe flog als Reaktion auf Attacken mit Brandballons und Geschossen zuletzt fast täglich Vergeltungsangriffe im Gazastreifen. Das benachbarte Ägypten versucht, in dem Konflikt zu vermitteln. Laut israelischen und palästinensischen Sicherheitskreisen gab es bei den Angriffen zwar einige Verletzte, bislang aber noch keine Toten.
Die israelische Marine blockiert wegen der Attacken für palästinensische Fischer im Gazastreifen die Ausfahrt aufs Mittelmeer. Außerdem hat die Regierung den einzigen Grenzübergang für Waren geschlossen. Das einzige Stromkraftwerk im Gazastreifen musste deshalb aus Brennstoffmangel am Mittwoch herunterfahren. Hatten die Bewohner des dicht besiedelten Gebiets zuvor schon nur acht Stunden am Tag Strom, so werden sie nun nur noch vier Stunden pro Tag aus dem israelischen Netz versorgt.
Mit Unterstützung Ägyptens, Katars und der UNO hatten Israel und die Hamas im vergangenen Jahr eine Waffenruhe beschlossen. Seit einigen Wochen nehmen die Spannungen zwischen beiden Seiten jedoch wieder stark zu. Seit die radikalislamische Hamas im Jahr 2007 die Kontrolle über den Gazastreifen übernahm, hat sie bereits drei Kriege mit Israel ausgetragen.