Inmitten der Spekulationen um seinen Gesundheitszustand hat sich Japans Regierungschef Shinzo Abe erneut in einem Krankenhaus medizinischen Tests unterzogen. „Es wurden weitere Tests durchgeführt“, sagte der Ministerpräsident am Montag. Abe hatte laut Medienberichten bereits vor einer Woche ein Krankenhaus in Tokio aufgesucht und es sieben Stunden später wieder verlassen.
„Während ich mich um meine Gesundheit kümmere, möchte ich weiterhin hart arbeiten“, sagte Abe nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus. „Heute habe ich eine detaillierte Auswertung meiner Testwerte von letzter Woche bekommen.“ Nähere Angaben über die medizinischen Tests machte der Regierungschef nicht. Er könne aber möglicherweise „zu einem späteren Zeitpunkt“ darüber sprechen, sagte Abe.
Im Juli hatte es Medienberichte gegeben, wonach Abe Blut gespuckt habe. Die Gerüchte um die Gesundheit des 65-Jährigen wurden zuletzt unter anderem durch dessen Entscheidung befeuert, während der Corona-Pandemie Pressekonferenzen zu vermeiden. Abes Parteifreund Akira Amari deutete im August bei einem Fernsehauftritt an, dass der Regierungschef eine Pause brauche.
Abe ist der am längsten amtierende Regierungschef in der Geschichte Japans. Zum ersten Mal wurde er 2007 ins Amt gewählt, trat jedoch weniger als ein Jahr später wegen einer Darmerkrankung zurück. Als er 2012 erneut zum Regierungschef gewählt wurde, gab er an, die Krankheit überwunden zu haben.
In der Corona-Pandemie ist Abe in den Umfragen zu seiner Beliebtheit abgestürzt. Zwar verzeichnet Japan im internationalen Vergleich relativ wenige Infektionsfälle. Der Regierung werden aber Versäumnisse bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Krise vorgeworfen.