Käufer für Wirecard-Tochter in Brasilien gefunden

Wirecard-Firmenzentrale in Aschheim - Bild: Leo Molatore / CC BY-SA
Wirecard-Firmenzentrale in Aschheim - Bild: Leo Molatore / CC BY-SA

Der vorläufige Insolvenzverwalter der Wirecard-Gruppe, Michael Jaffé, meldet „erste Ergebnisse bei der Verwertung“ des insolventen Zahlungsdienstleisters: Ein Vertrag über den Verkauf der Wirecard-Tochter in Brasilien, Wirecard Brazil, sei unterzeichnet; der Verkauf an eine Tochter des Zahlungsdienstleisters PagSeguro Digital müsse noch von den brasilianischen Aufsichtsbehörden genehmigt werden, teilte Jaffé am Freitag mit. In Großbritannien will die Railsbank Technology Limited demnach einen Teil der britischen Tochter Wirecard Card Solutions kaufen.

Die Erlöse aus dem Verkauf der Brasilien-Tochter „werden den Gläubigern zugutekommen“, erklärte Jaffé. Eine Summe wurde nicht genannt. 

In Großbritannien will die Railsbank Kundenbeziehungen und „weitere Vermögensgegenstände“ übernehmen; Wirecard Card Solutions bietet Prepaid-Kreditkarten an und ist im elektronischen Zahlungsverkehr tätig.

In Nordamerika erwartet der vorläufige Insolvenzverwalter „in Kürze die finalen Erwerbsangebote“ für die Tochter Wirecard North America. Für das deutsche Kerngeschäft der Wirecard AG hätten zudem „mehrere namhafte Interessenten“ vorläufige Angebote abgegeben. 

Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. Zuvor hatte das Unternehmen einräumen müssen, dass in der Bilanz aufgeführte Gelder von 1,9 Milliarden Euro, die vermeintlich auf asiatischen Bankkonten lagern sollten, nicht auffindbar seien. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt in dem Fall. Sie geht von gewerbsmäßigem Bandenbetrug aus.

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