Trotz steigender Corona-Infektionszahlen rechnet der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz mit einer Rückkehr zur Normalität bis zum Sommer kommenden Jahres. Fortschritte in der Entwicklung von Schutzimpfungen und Behandlungen sowie immer schnellere Testmethoden sollten dies möglich machen, sagte Kurz in einer Rede zur Corona-Pandemie am Freitag in Wien. Allerdings stehe Österreich ein „schwieriger“ Herbst und Winter bevor.
Seine Regierung werde in der kommenden Woche über eine mögliche Verschärfung der Corona-Maßnahmen aufgrund der steigenden Infektionszahlen entscheiden, sagte Kurz. Einen neuerlichen Lockdown wie im März schloss Kurz zwar nicht explizit aus. Die Regierung werde jedoch „alles tun, um das zu verhindern“, sagte Kurz.
Mit Blick auf die Entwicklung eines Impfstoffes sagte Kurz nach Angaben der Nachrichtenagentur APA, er garantiere, „dass die österreichischen Behörden nur einen Impfstoff zulassen werden, der erprobt ist“. Kurz bekräftigte, dass es in Österreich keine Impfpflicht geben werde. „Wer sich nicht impfen möchte, muss es nicht tun.“
Bereits im Juli hatte Österreich wegen der steigenden Infektionszahlen eine zwischenzeitlich aufgehobene Maskenpflicht in Supermärkten, Banken und Poststellen wiedereingeführt. Verpflichtend ist das Tragen eines Nase-Mund-Schutzes außerdem in Bussen und Bahnen sowie in Apotheken.
Im europaweiten Vergleich war Österreich bislang weniger schwer von der Pandemie betroffen. Landesweit wurden seit Beginn der Pandemie rund 26.400 Infektionsfälle verzeichnet, 733 Menschen starben. In den vergangenen Tagen registrierten die Behörden allerdings einen erheblichen Wiederanstieg bei den Fällen: Täglich werden derzeit mehr als 300 Neuinfektionen verzeichnet – so viele wie seit der schrittweisen Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen im April nicht mehr.