Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht zum Dienstag erneut Ziele der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen beschossen. Die Luftangriffe auf unterirdische Anlagen der Hamas seien eine Reaktion auf Attacken mit Ballons mit Brand- und Sprengsätzen auf israelisches Gebiet, teilte die Armee mit. Wegen der massiven Spannungen zwischen Israel und der Hamas hält sich derzeit offenbar eine ägyptische Vermittler-Delegation in der Region auf.
Aus Sicherheitskreisen im Gazastreifen hieß es, bei den Luftangriffen seien Hamas-Beobachtungsposten im südlichen Rafah und im nördlichen Beit Lahia getroffen worden. Verletzt worden sei jedoch niemand. Ein Hamas-Vertreter bestätigte die Luftangriffe. Er bezeichnete sie als „Aggression“ und als „negative Antwort“ auf die Versuche der ägyptischen Delegation, einen fragilen Waffenstillstand aus dem vergangenen Jahr zu reaktivieren.
Den Angaben zufolge waren die ägyptischen Vermittler am Montag mit Hamas-Vertretern zusammengekommen. Später sollten sie demnach auch Gespräche mit Vertretern Israels und der Palästinenserführung im Westjordanland führen. Es werde erwartet, dass die Delegation nach Abschluss dieser Gespräche erneut in den Gazastreifen komme, sagte der Hamas-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP.
Mit Unterstützung Ägyptens, Katars und der UNO hatten Israel und die Hamas im vergangenen Jahr eine Waffenruhe beschlossen. Seit einigen Wochen nehmen die Spannungen zwischen beiden Seiten jedoch wieder stark zu.
Seit Anfang August reagierte die israelische Armee mit etlichen Vergeltungsangriffen auf Attacken aus dem Gazastreifen mit Raketen und Ballons, an denen Spreng- oder Brandsätze befestigt waren. Israel schloss zudem seinen einzigen Grenzübergang zum Gazastreifen für Warenlieferungen und sperrte die Fischereizone vor dem Palästinensergebiet.
Seit die radikalislamische Hamas im Jahr 2007 die Kontrolle über den Gazastreifen übernommen hatte, hat sie bereits drei Kriege mit Israel ausgetragen.