Der Klimaschutzbericht, der am Mittwoch im Bundeskabinett beraten wird, zeigt eine positive Tendenz. Wie am Dienstag aus dem Bundeswirtschaftsministerium verlautete, sanken die gesamten Treibhausgasmissionen in Deutschland 2019 um 35,7 Prozent verglichen mit 1990. In Verbindung mit den Sondereffekten durch die Corona-Krise wird nun sogar damit gerechnet, dass Deutschland doch sein Ziel für 2020 einhalten kann, die Emissionen um 40 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr zu verringern.
In dem Klimaschutzbericht sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie, insbesondere der Rückgang von Wirtschaftsleistung und Verkehr seit dem Frühjahr 2020, allerdings nicht enthalten. Das Wirtschaftsministerium verwies aber auf erfolgreiche Anstrengungen auch bereits im vergangenen Jahr.
Dabei sei der Sektor Energiewirtschaft mit einem Rückgang um 16,7 Prozent oder fast 51 Millionen Tonnen CO2 gegenüber 2018 für den überwiegenden Teil der Emissionsminderung verantwortlich. Im Industriebereich gab es demnach 2019 ein Minus um 3,7 Prozent oder 7,3 Millionen Tonnen CO2. Einsparungen, wenn auch in geringerem Umfang, gab es zudem in der Landwirtschaft.
Problembereiche blieben auch im vergangenen Jahr die Sektoren Gebäudeheizung und Verkehr. Bei den Gebäuden sei ein Anstieg der Emissionen um 4,4 Prozent oder gut fünf Millionen Tonnen CO2 zu verzeichnen gewesen, im Verkehr ein Plus um 0,7 Prozent oder 1,2 Millionen Tonnen CO2. Für beide Sektoren gilt ab 2021 eine CO2-Bepreisung zunächst mit einem Einstiegspreis von 25 Euro pro emittierter Tonne Kohlendioxid.
Durch diese und weitere Maßnahmen „werden wir die Treibhausgasemissionen weiter reduzieren und die deutsche Industrie modernisieren“, hieß es dazu aus dem Wirtschaftsressort. Dies solle sicherstellen, dass die Emissionsminderung um 55 Prozent, zu der sich Deutschland für 2030 verpflichtet hat, auch erreicht werde, und dass dafür „alle Sektoren ihren Beitrag leisten“.