Autohersteller und -handel drängen auf die rasche und umfassende Einführung des digitalen Zulassungsverfahrens „i-Kfz“. Denn die zum Teil wochenlangen Wartezeiten in deutschen Kfz-Zulassungsstellen werden zunehmend zu einer wirtschaftlichen Belastung für die Automobilwirtschaft, erklärten die Verbände der Automobilindustrie (VDA), der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) und des Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) am Montag. „Arbeitsplätze und Betriebe sind gefährdet.“
Die rechtlichen Voraussetzungen für Online-Zulassungen seien im Oktober 2019 geschaffen worden – dennoch seien sie in vielen Zulassungsstellen bis heute nicht nutzbar, kritisierte die Branche. Online-Portale der Zulassungsstellen seien in vielen Fällen noch nicht vorhanden oder für Kunden nicht auffindbar, sie arbeiteten fehlerhaft oder ein vollständiger Zulassungsprozess sei nicht möglich. Aufgrund von Personalknappheit würden bei Zulassungsstellen zum Teil Wartezeiten von sechs Wochen und länger gemeldet, vor allem in großen Städten wie Berlin, Köln, Frankfurt oder Stuttgart.
„Es ist nicht nachvollziehbar, dass Zulassungsbehörden in dieser Situation und im Zeitalter der Digitalisierung nicht in der Lage sind, digitale An- und Ummeldeverfahren rasch umzusetzen“, kritisierte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. „Länder und Kommunen müssen jetzt dafür sorgen, dass die Zulassungsstellen bundesweit so schnell wie möglich wieder effizient arbeiten können“, forderte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel.
Eine konsequente Einführung des „i-Kfz“-Verfahrens könne „entscheidend“ dazu beitragen, dass die langen Rückstaus in den Zulassungsstellen abgebaut werden, betonte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Außerdem trage „i-Kfz“ dem Gesundheitsschutz Rechnung und sei für die Halter komfortabel.