Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sieht keinen Anlass, auf seine Kandidatur für den CDU-Vorsitz zu verzichten. „Ich glaube, die Frage stellt sich nicht“, sagte er am Montag im schleswig-holsteinischen Enge-Sande vor Journalisten bei einem gemeinsamen Besuch mit dem Kieler Regierungschef Daniel Günther (CDU). Sein Landesverband habe bewusst „den Vorschlag eines Teams gemacht“. An diesem Team sollten sich „möglichst viele beteiligen“.
Offizielle Bewerber für die Nachfolge der derzeitigen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer sind bislang neben Laschet der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen. Eine Entscheidung soll auf einem Parteitag Anfang Dezember fallen. Laschets Kandidatur wird bislang von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unterstützt, der selbst immer wieder als Kandidat gehandelt wurde.
Laschet mahnte seine Partei zu einer schnellen Klärung der Frage des künftigen Parteivorsitzes. Angesichts der Coronakrise und vieler anderer Herausforderungen sei er der Auffassung, „dass wir uns nicht monatelang CDU-intern mit uns selbst befassen sollten“.
Günther wiederholte seine Forderung nach einer „einvernehmlichen Lösung“ zwischen den Kandidaten. Die Menschen wollten angesichts der aktuellen Krise alles, aber keine „lange Personaldebatte“.