Lufthansa will coronabedingt stornierte Tickets bis Ende August erstatten

Symbolbild: Lufthansa
Symbolbild: Lufthansa

Angesichts der heftigen Kritik an den zögerlichen Erstattungszahlungen der Lufthansa hat die Fluggesellschaft am Freitag erneut eine rasche Bearbeitung zugesichert. Ziel sei weiterhin, bis Ende August alle berechtigten Ansprüche, die bis Ende Juni eingegangen seien, zu begleichen, erklärte die Lufthansa. Im Gesamtjahr seien bisher 5,4 Millionen Kunden entschädigt worden, die Summe belaufe sich auf 2,3 Milliarden Euro. 

Bei der Kernmarke Lufthansa seien 92 Prozent aller Erstattungsanträge aus dem ersten Halbjahr bearbeitet und ausbezahlt worden, erklärte die Airline. In der gesamten Gruppe – dazu gehören Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines – stünden noch Erstattungen in Höhe von 1,4 Millionen Euro aus. 

Die Lufthansa habe in den vergangenen Wochen und Monaten „hart daran gearbeitet, die Erstattungskapazitäten deutlich zu erhöhen“, erklärte die Fluggesellschaft. Die Auszahlungsprozesse seien zudem der Ausnahmesituation angepasst worden, um Rückzahlungen „deutlich beschleunigen zu können“. 

Die Bundesregierung und Verbraucherschützer hatten zuletzt den Druck auf die Lufthansa erhöht, damit Kunden für in der Corona-Krise ausgefallene Flüge ihr Geld zurückbekommen. Wirtschaftsstaatsekretär Ulrich Nußbaum nannte es vor zwei Wochen „nicht nachvollziehbar“, dass die Lufthansa trotz der massiven staatlichen Hilfen ihren gesetzlichen Verpflichtungen bislang nicht nachkomme und den Kunden ihre Gelder nicht unverzüglich zurückzahle. 

Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, forderte kurz darauf, die Airline müsse bis Ende August alle Tickets für ausgefallene Flüge vollständig erstatten. Er kritisierte die bislang nicht erstatteten Ticketkosten als „illegale Zwangsdarlehen“, zu denen die durch die Corona-Krise in schwere Nöte geratene Lufthansa die Kunden zwinge. 

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