Die Fast-Food-Kette McDonald’s verklagt ihren im vergangenen Jahr wegen einer Affäre gefeuerten früheren Chef Steve Easterbrook. Neue Informationen würden zeigen, dass Easterbrook das Unternehmen „belogen“ und „Beweise für unangemessenes persönliches Verhalten zerstört“ habe, erklärte McDonald’s am Montag. Die Schnellrestaurant-Kette verlangt deswegen die Abfindung zurück, die sie Easterbrook gezahlt hatte. Sie hatte einer Schätzung zufolge einen Wert von rund 40 Millionen Dollar.
Der Konzernchef war Ende 2019 wegen einer einvernehmlichen Affäre innerhalb des Unternehmens gefeuert worden. Der Brite hatte damit gegen die Richtlinien von McDonald’s verstoßen. Easterbrook selbst räumte damals einen „Fehler“ ein.
Durch einen Angestellten-Bericht und eine folgende Untersuchung seien aber neue Informationen ans Licht gekommen, erklärte der Konzern am Montag. Easterbrook habe vor seiner Entlassung „sexuelle Beziehungen“ mit drei weiteren Angestellten geführt. Außerdem hab er einer der Personen, mit der er eine Affäre hatte, Aktienoptionen im Wert von mehreren hunderttausende Dollar gewährt.
„Hätte der Vorstand von diesen Informationen gewusst, hätte er nicht den Inhalten des Auflösungsvertrags zugestimmt“, erklärte McDonald’s. Das Beschäftigungsverhältnis war beendet worden, ohne dass ein konkretes Fehlverhalten als Kündigungsgrund genannt worden war. Deswegen hatte Easterbrook eine Abfindung erhalten.
„McDonald’s toleriert von keinem Mitarbeiter Verhalten, das nicht unsere Werte widerspiegelt“, erklärte Easterbrooks Nachfolger Chris Kempczinski. Das Vorgehen gegen den früheren Konzernchef zeige dabei die Entschlossenheit des Unternehmens.