Missbrauchsprozess gegen Bergisch Gladbacher vor Kölner Landgericht begonnen

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Vor dem Landgericht Köln hat am Montag der Missbrauchsprozess gegen einen Mann aus Bergisch Gladbach begonnen, dessen mutmaßliche Taten die Ermittler zu einem weit verzweigten Netzwerk von Pädokriminellen führten. Nach der mehr als einstündigen Anklageverlesung äußerte sich der Angeklagte unter Ausschluss der Öffentlichkeit erstmals zu den Vorwürfen sexuellen Kindesmissbrauchs, der Vergewaltigung und der Verbreitung von Kinderpornografie. Einzelheiten der Aussage wurden zunächst nicht bekannt.

Die Staatsanwaltschaft Köln legt dem gelernten Koch und Hotelfachmann 79 Straftaten zur Last. Er soll unter anderem seine eigene 2017 geborene Tochter missbraucht und Videomaterial der Taten in Chats an gleichgesinnte verschickt haben. Der Angeklagte nahm die Anklage am Montag regungslos zur Kenntnis. Nach Gerichtsangaben half er während der Ermittlungen bei der Identifizierung von Chatpartnern, schwieg allerdings bislang zu den Vorwürfen.

Am Montag sollte sich das ändern: Der Angeklagte kündigte im Anschluss an die Anklageverlesung eine Aussage an. Auf Antrag der Nebenklage schloss die Strafkammer die Öffentlichkeit für die Dauer der Einlassung aus, um die Tochter des Manns sowie ihre Mutter zu schützen. Informationen zu der Aussage seien daher auch im Tagesverlauf nicht zu erwarten, sagte eine Gerichtssprecherin.

Der Angeklagte aus Bergisch Gladbach sitzt seit Oktober 2019 in Untersuchungshaft in Köln. Ihm drohen bei einer Verurteilung zwischen zwei und 15 Jahre Haft. Auch die anschließende Sicherungsverwahrung steht im Raum. Ein psychologischer Gutachter soll das Gericht in dem Verfahren unterstützen. Die Ermittlungen im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach richten sich derweil mittlerweile bundesweit gegen zahlreiche Beschuldigte, darunter allein 83 in Nordrhein-Westfalen.

Der Prozessauftakt war vor einer Woche wegen eines Feuers im Kölner Justizgebäude kurzfristig verschoben worden, entsprechend begann der Prozess nun erst am zweiten vorgesehenen Verhandlungstag. Am Mittwoch soll das Verfahren öffentlich fortgeführt werden – geplant ist dann die Vernehmung von Chatpartnern des Angeklagten.

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