Mobile Luftreiniger können Coronavirus-Aerosole in Raumluft deutlich reduzieren

Symbolbild: Coronavirus
Symbolbild: Coronavirus

Professionelle mobile Luftreiniger können laut einer Untersuchung der Münchner Bundeswehr-Universität die Konzentration infektiöser Coronavirus-Aerosole in geschlossenen Räumen deutlich senken. Sie habe sich in einem 80 Quadratmeter großen Raum innerhalb von sechs Minuten halbiert, teilte die Universität am Donnerstag nach einem systematischen Test mit einem bestimmten Modell des Herstellers Trotec mit. Im Dauerbetrieb bleibe sie außerdem dauerhaft niedrig.

Die Forscher sehen den Betrieb derartiger Systeme als Alternative für Räume, in denen ein regelmäßiges Lüften durch Fensteröffnen zu ineffizient oder aus Gründen der Aufenthaltsqualität nicht möglich wäre. Als Beispiele nannten sie etwa Schulen, Büros, Geschäfte, Fitnessstudios und Wartezimmer. Diese wirkten aber nur gegen die indirekte Kontamination durch Virenaeorosole, schränkten sie ein.

Einen Schutz gegen direkte Tröpfcheninfektion bei Unterhaltungen über kurze Distanzen oder Anhusten böten Raumfilter nicht. Daher blieben ausreichend große Abstände und Schutzmasken auch im Fall ihres Einsatzes weiter wichtig. Der Test der Bundeswehr-Forscher erfolgte mit einem Gerät, das bis zu 1500 Kubikmeter je Stunde umwälzen und mit einem speziellen Hepa-Virenfilter ausgerüstet ist.

Der effektive Betrieb erfordert demnach besondere Vorkehrungen. So darf der Deckenbereich in Ausströmrichtung laut Tests möglichst nicht unterbrochen sein, um keine nachteiligen Wirbelströmungen zu schaffen. Bei Räumen mit vielen Objekten oder ungünstigem Schnitt müssen eventuell mehrere Geräte eingesetzt werden. Der Filter muss zudem täglich neu sterilisiert werden. Im untersuchten Modell passiert dies allerdings bereits automatisch durch Hitzeeinwirkung.

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