Möglicherweise sensible Daten bei Hackerangriff auf Fuhrparkfirma der Bundeswehr abgegriffen

Symbolbild: Hacking
Symbolbild: Hacking

Bei einem Hackerangriff auf eine Fuhrparkfirma der Bundeswehr könnten laut einem Bericht der „Bild am Sonntag“ sensible Daten von Bundespolitikern und Militärs abgegriffen worden sein. Der offensichtlich erfolgreiche Angriff richtete sich dem Blatt zufolge gegen das Rechenzentrum der BwFuhrparkServive GmbH. Diese ist auch für den Fahrdienst des Bundestages zuständig.

Das Unternehmen gehört demnach zu 75,1 Prozent dem Bundesministerium der Verteidigung und zu 24,9 Prozent der Deutschen Bahn. Es habe 2019 insgesamt 142.000 Chauffeurfahrten für Bundestagsabgeordnete absolviert. Am Freitag habe die Fuhrparkfirma gegenüber dem Parlament die Cyberattacke eingeräumt, hieß es unter Berufung auf interne Informationen.

Bei dem Angriff könnten demnach Daten wie private Wohnadressen von Bundestagsabgeordneten abgegriffen worden sein. Wenn ein Parlamentarier den Fahrdienst buche, würden im Dispositionssystem Fahrgastnamen, Zeitpunkt des Fahrtbeginns, Start- und Zielpunkt sowie Zusatzanforderungen wie beispielsweise ein Kindersitz gespeichert.

Die Bundestagsverwaltung informierte laut „BamS“ die Fraktionen schriftlich über den Vorfall. „Der Angreifer und die konkreten Ziele seines Angriffs sind nicht bekannt. Es ist derzeit weder bekannt, wann eine erstmalige Kompromittierung der Rechenzentren stattfand, ob Daten manipuliert wurden oder ob Daten abgeflossen sind“, zitierte die Zeitung aus dem Text.

Die Fuhrparkfirma habe zusätzlich zu den eigenen IT-Forensikern zur Analyse und Beseitigung von Schäden auch die Firma HiSolutions AG einbezogen, die sehr eng mit der Bundeswehr zusammenarbeite, hieß es. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sei informiert worden. „Sollte eine erfolgreiche Analyse nicht gelingen, ist beabsichtigt das Zentrum für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr zu involvieren“, heißt es demnach in dem Schreiben. 

Bundestags-Vizepräsident Thomas Oppermann (SPD) sagte der „BamS“ zu dem Vorfall: „Da tut sich eine Sicherheitslücke auf, die gravierend ist.“ Der Vorfall müsse schnell aufgeklärt und es müsse schnell gehandelt werden.

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