Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat vor dem Rückbau Tausender Windräder in Deutschland gewarnt. In den kommenden Jahren laufe die Förderung für einen großen Teil der Windkraftanlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus, sagte Lies der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagsausgabe). Damit sei der wirtschaftliche Weiterbetrieb der Windräder fraglich. Ein Abschalten der Windräder könne aber die deutschen Klimaziele gefährden.
Allein in Niedersachsen würden bis Ende 2025 rund 3500 Windkraftanlagen mit 4,3 Gigawatt Leistung ihr Förderende erreichen, sagte Lies. Dies entspreche der Leistung von etwa fünf Kohlekraftwerken.
Lies verwies auf ein Gutachten seines Ministeriums, das zu dem Ergebnis kommt, dass ein großer Teil der Windkraftanlagen in dem Bundesland aus Wirtschaftlichkeitsgründen zurückgebaut wird. Dabei wiesen 1700 Standorte Potenzial für ein sogenanntes Repowering auf – also den Ersatz der alten Windräder durch neuere und oftmals leistungsstärkere Anlagen.
Für das Repowering gebe es aber viele Hindernisse, beklagte Lies. So bestünden etwa an 600 Standorten Höhenbegrenzungen, die den Neubau stärkerer Anlagen unwahrscheinlich machten. Lies sprach von einer „Katastrophe“ und forderte, das Repowering von Windparks zur Priorität zu machen.
Zugleich betonte er, dass für das Erreichen der deutschen Klimaziele auch alte Anlagen gebraucht würden. Er schlug vor, den Betreibern einen fest vorgegebenen Fixpreis über einen Zeitraum von sieben Jahren zuzusichern, den sie pro Kilowattstunde erhalten.