Prozess gegen mutmaßliche vietnamesische Schleuserbande in Berlin begonnen

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Vor dem Landgericht Berlin hat am Freitag der Prozess gegen sechs Mitglieder einer mutmaßlichen Schleuserbande begonnen. Wie zum Prozessauftakt aus der Anklageverlesung hervorging, sollen die Angeklagten seit Anfang 2019 über ein Jahr hinweg 155 illegal eingereiste Menschen, zumeist vietnamesische Staatsbürger, gegen Zahlungen von mehreren tausend Euro beherbergt und weiter geschleust haben. Durch Gewalt und Nötigung hätten die mutmaßlichen Schleuser zwischen 23 und 50 Jahren rund eineinhalb Millionen Euro zu ihrem Vorteil erwirtschaftet.

Für die Verhandlung sind zehn weitere Prozesstage angesetzt. Einer der Angeklagten sei Organisator der Gruppe gewesen. Laut Anklageschrift soll er mit anderen Schleusergruppen in Verbindung gestanden haben, die die Menschen nach Deutschland gebracht haben sollen. Der Rest der Gruppe soll arbeitsteilig die Unterbringung der Geschleusten organisiert und diese bewacht haben.

Erst gegen die Zahlung eines sogenannten Schleuserentgelts, durften die Vietnamesen die Unterkunft verlassen und weiterreisen. Davor hätten sie weder das Haus verlassen noch telefonieren dürfen.

Die Angeklagten sollen durch Gewalt und Nötigung Summen zwischen 5000 und 20.000 Euro verlangt haben. Dabei wussten sie laut Anklage über die fehlende Aufenthaltserlaubnis der Vietnamesen Bescheid.

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