Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat wegen Corona-Verstößen in der Gastronomie mit der Rücknahme von Lockerungen gedroht. Wenn mit den Regeln nicht durchsetzbar sei, „was uns wichtig ist“, müsse die Landesregierung vielleicht „die nächsten Lockerungen wieder verzögern, aussetzen oder sogar Dinge zurücknehmen“, sagte Müller am Dienstag nach einer Senatssitzung. Von der Eckkneipe bis zum Sternelokal sei zu sehen, „dass mitunter nicht so genau auf Abstände geachtet wird“.
Auch sei aufgefallen, dass die Anwesenheitslisten zur Nachverfolgung von Infektionsketten in vielen Fällen entweder gar nicht oder nicht gut geführt würden, bemängelte Müller. Demnach wollen der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Dehoga und der Senat zunächst gemeinsam versuchen, Gastwirten und Bürgern die Regeln näherzubringen.
Er betonte, dass viele Häuser in einer „wirtschaftlich schwierigen, schlimmen Situation“ seien. Daher wolle keiner eine Rücknahme von Lockerungen. „Aber wir wollen, dass Regelungen eingehalten werden.“
Müller sagte, in der Senatssitzung sei auch über die Möglichkeit örtlich begrenzter Alkoholverbote gesprochen worden. Zwar sei nicht zuzulassen, dass es etwa draußen vor Gaststätten und Spätverkäufen Partys gebe, betonte der SPD-Politiker. Als mögliches Problem bezeichnete er jedoch die Durchsetzung, für die der jeweilige Bezirk zuständig wäre.