Ein Impfstoff gegen das Coronavirus könnte nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) bis zum Herbst verfügbar sein. „Die Impfstoffentwicklung gegen SARS-CoV2 läuft unter Verfolgung verschiedener Ansätze weltweit unter Hochdruck“, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Positionspapier des Instituts. Vorläufige Prognosen ließen die Verfügbarkeit eines oder mehrerer Impfstoffe bis Herbst 2020 „möglich erscheinen“.
Allerdings warnte das RKI vor überhöhten Erwartungen. Es sei „gefährlich, zum jetzigen Zeitpunkt darauf zu vertrauen, dass mit einer Impfung ab dem Herbst 2020 die Pandemie beherrschbar wird“, heißt es in dem Text. Unwägbarkeiten wie Mutationen oder nur kurze Immunitätszeiten könnten den Nutzen von Impfungen relativieren.
Es sei unerlässlich, unverzüglich eine bundesweite Impfkampagne für den Zeitpunkt vorzubereiten, zu dem ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung steht, heißt es in der RKI-Publikation weiter. „Dazu werden bereits jetzt tragfähige Konzepte für Lagerung, Verteillogistik, priorisierte Zielgruppen oder umfassende Impfüberwachung erarbeitet werden.“ Die Planungen dafür fänden derzeit unter Beteiligung der Ständigen Impfkommission und mehrerer Expertengruppen statt.
An Impfstoffen gegen das Coronavirus wird zur Zeit weltweit geforscht. Die Zulassung eines solchen Präparats in Russland löste breite allerdings Skepsis aus. Im Raum steht vor allem der Vorwurf, es sei bislang nicht ausreichend erprobt.