Schulen und Lehrer weiter unzureichend auf Digitalunterricht vorbereitet

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Symbolbild: Klassenzimmer

Viele Lehrkräfte und Schulen sind nach Gewerkschaftsangaben auch weiterhin nicht auf digitalen Unterricht vorbereitet. Zwar dürften die meisten Lehrerinnen und Lehrer das Werkzeug Videokonferenzen beherrschen, „weil sie sich selber fortgebildet und ausprobiert haben“, sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, der „Wirtschaftswoche“. „Aber wirklich gut vorbereitet sind viele Schulen weiterhin nicht.“ 

Die Landesregierungen hätten die Ferienzeit zu wenig für die konzeptionelle Arbeit genutzt, kritisierte Tepe. Sie erwarte daher ein Schuljahr „mit viel Improvisation“. 

Der digitale Unterricht scheitere nicht etwa am Willen der Lehrer, sondern an der fehlenden Infrastruktur, sagte Tepe: „Die digitale Ausstattung der Schulen ist in der Regel katastrophal.“ Nur etwa zehn Prozent der Lehrkräfte würden die notwendigen Geräte wie Tablets und Laptops durch ihre Schulen gestellt bekommen, private PCs dürften aber nicht genutzt werden. „Mutig agierenden Kollegen sind wie in Thüringen sogar Bußgelder vom Datenschutzbeauftragten angedroht worden.“ 

In den Schulen selbst müssten sich teils 1000 Kinder 100 Laptops teilen. „Wie soll man denn da seine Stunde planen, wenn man überhaupt nicht weiß, ob man die Tablets abbekommt?“ Um die Lehrkräfte besser vorzubereiten, forderte die GEW-Chefin mehr Ausbildung in digitaler Didaktik. „Natürlich erwarten wir, dass die Lehramtsanwärter im Studium und im Referendariat lernen, mit digitalen Medien zu arbeiten.“

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