Stiftung Warentest: Kinderschutzapps bieten kaum pädagogische Anleitung zu Mediennutzung

Das Gebäude der Stiftung Warentest in Berlin am Lützowplatz - Bild: Stiftung Warentest
Das Gebäude der Stiftung Warentest in Berlin am Lützowplatz - Bild: Stiftung Warentest

Sogenannte Kinderschutzapps, die Inhalte blockieren und Bildschirmzeit begrenzen, bieten einer Auswertung der Stiftung Warentest zufolge zwar häufig Kontrolle, aber kaum pädagogische Anleitung für Eltern und Kinder zur Mediennutzung. Nur zwei Apps schnitten im Test gut ab, wie die Stiftung am Dienstag mitteilte. Laut Expertenmeinung sei zudem der Begriff des Kinderschutzes „hoch gegriffen“. 

Viele Kinder besitzen bereits im Grundschulalter ein Smartphone oder Tablet. Damit Eltern den Zugriff auf Internetseiten, die Sex oder Gewalt zeigen, verhindern können, werden Kinderschutzapps angeboten. Die getesteten Apps funktionierten alle fehlerfrei. Doch einige seien mehr auf Überwachung als auf Kontrolle ausgelegt, was schädlich für die Beziehung zwischen Eltern und Kindern sein könne.

Deswegen schnitt nicht die App mit den am weitesten reichenden Befugnissen für Eltern positiv ab. Wichtig seien eine kindergerechte Sprache und vor allem die medienpädagogische Unterstützung der Eltern durch die App, erklärte die Stiftung.

„Eltern, die die Privatsphäre ihres Kindes missachten, zerstören die Basis für eine erfolgreiche Medienerziehung“, warnte Thomas Rathgeb von der Landesanstalt für Kommunikation in Baden-Württemberg in der Septemberausgabe des „test“-Magazins.

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