Tipps für Eltern: Den Schulweg planen und den Schulranzen genau anpassen

Symbolbild: Kind mit Schulranzen auf dem Schulweg
Symbolbild: Kind mit Schulranzen auf dem Schulweg

In weiteren Bundesländern wie Niedersachsen und Sachsen neigen sich die Ferien dem Ende zu. Dort stehen die Schulanfänger in den Startlöchern. Eltern sollten die verbleibende Zeit nutzen, um den Schulweg zu üben und auch den Schulranzen anzupassen. Fragen und Antworten:

WELCHE DEFIZITE HABEN SCHULANFÄNGER NOCH IM STRASSENVERKEHR?

Allein aufgrund ihrer Körpergröße fehlt ihnen vielfach der nötige Überblick, und sie werden leicht übersehen. Ihr Gesichtsfeld ist zudem deutlich eingeschränkt, so dass sie seitlich nahende Gefahren nicht „aus den Augenwinkeln“ erkennen können. Auch Geräusche können sie noch nicht sicher unterscheiden. Schulanfänger brauchen zudem etwa dreimal so lange wie ein Erwachsener, um in schwierigen Situationen reagieren zu können. Sie lassen sich leicht ablenken und laufen oft ohne Vorwarnung auf die Straße.

WIE KÖNNEN RISIKEN AUF DEM SCHULWEG VERMIEDEN WERDEN?

Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste. Ein kleiner Umweg lohnt sich, wenn er über Fußgängerüberwege oder Ampelkreuzungen führt und dadurch Gefahren vermieden werden. Eltern sollten den Schulweg mit ihren Kindern ablaufen und dabei besonders das Verhalten an gefährlichen Stellen wie Zebrastreifen, Bushaltestellen oder Kreuzungen üben. Durch einen Rollentausch, wenn sich Eltern von ihrem Kind führen lassen, können Unsicherheiten am besten erkannt werden.

SOLLTEN ERSTKLÄSSLER SCHON ALLEIN MIT DEM FAHRRAD FAHREN?

Experten raten davon ab. Das sollten Eltern frühestens nach der Fahrradprüfung in der vierten Klasse erlauben. Nach Angaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung passieren die mit Abstand meisten Unfälle auf dem Schulweg mit dem Rad – 2018 waren dies 30.072, zu Fuß waren es 4802. 25 Schulwegunfälle verliefen tödlich, davon sechs zu Fuß und zehn mit dem Fahrrad.

WAS IST BEIM SCHULRANZEN ZU BEACHTEN?

Eltern sollten auf die DIN-Norm 58124 achten, die unter anderem gewährleistet, dass zehn Prozent der Vorder- und Seitenflächen mit silbernen Reflektorstreifen ausgestattet sind. Zusätzlich sollten die Ranzen mindestens 20 Prozent leuchtende orangerote oder gelbe Flächen wie bei Warnwesten haben.

WIE SCHWER DARF EIN RANZEN SEIN?

Nach einer Empfehlung der Aktion Gesunder Rücken sollte das Leergewicht eines Ranzens mit 15 Litern Innenraumvolumen nicht mehr als 1,3 Kilogramm betragen. Für die Zuladung gibt es allerdings keine Empfehlung. Nach neuen Studien können durchschnittlich fitte Kinder ohne Probleme 20 Prozent ihres Körpergewichts tragen. Ein 40 Kilogramm schweres Kind könnte also einen acht Kilogramm schweren Ranzen tragen. Eher schwächliche Kinder haben aber schon bei zwölf Prozent Überlastungsanzeichen. Wichtig ist vor allem, immer nur die wirklich nötigen Dinge einzupacken.

WAS IST NEBEN DEM GEWICHT WICHTIG?

Zur richtigen Einstellung des Ranzens sind die Tragegurte entscheidend. Ein Schulranzen sollte einen Tragegriff zum Anheben haben, die Schulterträger sollten gut gepolstert, ergonomisch geformt und auf Schulterhöhe ohne Nähte sein. Außerdem sollen sie leicht verstellbar sein – vor allem, damit der Ranzen nah an die Schulterblätter platziert werden kann. Zusätzlich sind ein Becken- beziehungsweise Hüftgurt und ein in der Länge und Höhe verstellbarer Brustgurt wichtig.

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